(ots) - Einer für alle
Es ist an der Zeit, dass sich in Griechenland ein Mann beugt - und
damit allen Hellenen den Rücken stärkt: Fotis Kouvelis,
Parteivorsitzender der Demokratischen Linken, muss sich einer
Regierung anschließen, selbst wenn er dadurch den Zorn seiner
Anhänger auf sich zieht.
Eine andere Wahl hat er nicht, will er das Land vor dem Untergang
retten. Vor dem Hintergrund des Pokers um die Regierungsbildung haben
die Börsianer schon angefangen, wieder deutlicher auf den Austritt
der Griechen aus dem Euro zu spekulieren. Bis Ende des Jahres soll es
so weit sein. Sogar die Griechen selbst wissen: Die Folgen für die
marode hellenische Wirtschaft wären desaströs.
Trotzdem pocht Kouvelis selbst in dieser Situation darauf, dass
die radikallinke Schwesterpartei von Alexis Tsipras mit ans Ruder
kommt. Sitzt dieser Wahlsieger nach Stimmen aber nicht auf der
Regierungsbank, dürfte der Wähler-Aufschrei kurz sein. Das zeigt das
Beispiel der Volksparteien von gestern, Pasok und Nea Dimokratia:
Jahrzehntelang waren sie sich nicht grün, durch wirtschaftlichen
Druck arbeiten sie nun zusammen.
Voraussetzung für den Erfolg einer solchen neuen Dreier-Koalition
wäre jedoch auch ein Entgegenkommen der internationalen Partner.
Zunehmend setzt sich die Erkenntnis durch, dass die Griechen auch
Wachstum brauchen. Würde es ihnen gewährt, nähme das ganz automatisch
auch den radikalen Kräften den Wind aus den Segeln.
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