(ots) - 2. Berufskongress Soziale Arbeit vom Deutschen
Berufsverband für Soziale Arbeit und der SRH Hochschule Heidelberg
fordert mehr öffentliche Beachtung.
Soziale Arbeit steht im Brennpunkt gesellschaftlicher Diskussion.
Soziale Arbeit wird immer beauftragt, wenn es um gesellschaftliche
Probleme geht, die nicht über Gesetze und Normen zu lösen sind. Über
zwei Millionen Menschen arbeiten im sozialen Bereich. Das sind ca. 8
% aller Beschäftigten in Deutschland. Darunter sind über 300.000
Sozialarbeiter/innen und über 500.000 Erzieher/innen. Im Mittelpunkt
sozialer Arbeit steht die Beziehung zu und gemeinsame Arbeit mit
Menschen. Sozialarbeiter sind Experten, wenn es um die Folgen von
Politik, Wirtschaftsentwicklung und um persönliche Krisen geht. Doch
trotz ihrer Professionalität finden die Vertreter der Sozialen Arbeit
mit ihren Erfahrungen, Anregungen und Positionen kaum Zugang zu
Politik und Öffentlichkeit. "Soziale Arbeit muss zu einer lauten
Profession werden", fordert Gabriele Stark-Angermeier vom Deutschen
Berufsverband für Soziale Arbeit (DBSH).
"Jeden Tag beweisen wir, wie erfolgreich und wirkungsvoll unsere
Arbeit ist. Das ist in der Vergangenheit zu wenig deutlich geworden",
so kommentierte die 2. Vorsitzende den Eröffnungsvortrag des
Sozialpädagogen Thomas Sonnenburg. Mit seiner RTL-Serie zur
Straßensozialarbeit "Die Ausreisser", die auch den Deutschen
Fernsehpreis erhielt, ist erstmals einer breiten Öffentlichkeit
gezeigt worden, über welches fachliche Können Soziale Arbeit verfüge.
Soziale Arbeit hat eine hohe Wertschätzung bei der Bevölkerung.
Darüber hinaus hat Soziale Arbeit mit ihren Leistungen und der Zahl
der Beschäftigten eine große wirtschaftliche Bedeutung. Diese findet
sich jedoch nicht in der Politik wieder. Darum, so ein Ergebnis des
Kongresses, muss Soziale Arbeit mutiger werden, Forderungen stellen
und den Weg in die Öffentlichkeit gehen. "Will der Beruf auch
zukünftig attraktiv sein, so bedarf es höherer Einkommen, einen
einheitlichen Tarifvertrag und ein Mehr an Einfluss, wenn es um
Sozialpolitik geht", so der 1. Vorsitzende Michael Leinenbach.
Die 250 TeilnehmerInnen machten deutlich, dass die Folgen von
Ökonomisierung und Einsparungen nicht nur viele Probleme im sozialen
Bereich schaffen, sondern auch die Profession selbst betreffen: So
hätten die Verbände der Wohlfahrtspflege vielfach ihre Funktion als
Interessenvertretung für Menschen in Not verloren. Stattdessen werde
um Aufträge zu Lasten von Qualität konkurriert. "Wir Sozialarbeiter
fühlen uns von den Einstellungsträgern allein gelassen, wenn wir für
die Interessen von Einkommensschwachen, Älteren, Jugendlichen und
Kindern streiten", so eine Teilnehmerin des Kongresses.
Fachlichkeit, Parteinahme, Beziehungsaufbau und Stolz auf einen
Beruf, der sich auf ethische Prinzipien stützt, sind wichtige
Merkmale der Sozialarbeiter. Um sie zu schützen und um eine sozial
gerechte Gesellschaft aufzubauen bedarf es einer Wertschätzung der
"Sozialarbeiter als Experten für das Soziale". Mit dem Vorhaben, für
diese öffentlich und politisch zu streiten, endete der 2.
Berufskongress für Soziale Arbeit des DBSH.
Pressekontakt:
Auskunft erteilt: Wilfried Nodes, mobil 0172-2654905, nodes(at)dbsh.de