(ots) - Mit einem aus der Luft erkennbaren Menschenbanner
protestieren 600 Greenpeace-Aktivisten aus ganz Deutschland heute für
mehr Waldschutz. Auf einer Wiese nahe dem brandenburgischen
Buchenwaldgebiet Grumsin, einem UNESCO Weltnaturerbe, formen sie
einen Baum. Dieser symbolisiert die Waldfläche Deutschlands. Ein
rotes Herz in der Mitte der Baumkrone steht für zehn Prozent der
öffentlichen Waldfläche, die laut Bundesregierung bis zum Jahr 2020
geschützt werden sollen. Nach aktuellen Berechnungen von Greenpeace
sind fast alle Bundesländer von diesem Ziel noch weit entfernt. "Die
einzelnen Länder müssen als größte öffentliche Waldbesitzer jetzt
handeln, um den internationalen Verpflichtungen zum Klima- und
Artenschutz nachzukommen", fordert Gesche Jürgens, Waldexpertin von
Greenpeace.
Neue Bundesländer stehen besser da
Aus den Berechnungen der unabhängigen Umweltschutzorganisation
geht hervor, dass einzig Mecklenburg-Vorpommern bereits über fünf
Prozent seiner Wälder geschützt hat. Die anderen Bundesländer liegen
deutlich dahinter. Die Schlusslichter Baden-Württemberg,
Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz haben angekündigt, zukünftig
mehr Waldflächen zu schützen. Bayern und Hessen lehnen mehr
Waldschutz ab. Die Berechnungen von Greenpeace
(http://gpurl.de/q1iRG) berücksichtigen insbesondere
Nationalpark-Naturzonen, Naturwaldreservate und andere Schutzgebiete
in öffentlicher Hand und Privatbesitz. Grundlage dafür sind
öffentlich zugängliche Informationen, wie sie zum Beispiel das
Bundesamt für Naturschutz zur Verfügung stellt. Eine Übersicht, wie
viel Wald in einem Bundesland unter Schutz steht, gibt es bisher
nicht. Derzeit läuft im Auftrag der Bundesregierung ein
Forschungsvorhaben, das diese Daten zusammenträgt und auswertet. Die
Ergebnisse werden im Jahr 2013 erwartet.
Deutschland liegt im Hauptverbreitungsgebiet der Rotbuche und
trägt damit eine besondere Verantwortung für den Schutz dieses
Ökosystems. "Von Brasilien und Indonesien wird erwartet, dass sie
ihre tropischen Regenwälder bewahren. Aber ein wohlhabendes Land wie
Deutschland hinkt beim Waldschutz hinterher", sagt Jürgens. "Mit dem
Schutz von zehn Prozent der öffentlichen Wälder wäre ein wichtiger
Schritt für den Klima- und Artenschutz getan, und immer noch kann auf
90 Prozent der Waldfläche Holz genutzt werden."
Etwa die Hälfte der deutschen Wälder ist in Privatbesitz. Die
Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt der Bundesregierung
sieht vor, dass insgesamt fünf Prozent der deutschen Waldfläche bis
zum Jahr 2020 geschützt werden, in den öffentlichen Wäldern sind es
zehn Prozent.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Gesche Jürgens, Tel.
0171-8787833, oder Pressesprecherin Mirja Schneemann, Tel.
0171-8781185. Fotomaterial erhalten Sie unter Tel. 0174-6446311,
Videomaterial unter Tel. 0170-6137500 auch als Download vom
ftp-Server. Greenpeace-Pressestelle: Telefon 040-30618-340, Email
presse(at)greenpeace.de; Greenpeace im Internet: www.greenpeace.de, auf
Twitter: http://twitter.com/greenpeace_de, auf Facebook:
www.facebook.com/greenpeace.de