(ots) - Privatanlegern fehlt finanzielle Grundbildung /
Fehlende Bereitschaft, für unabhängigen Rat zu zahlen /
"Honorarberatung wird sich nicht als flächendeckendes Modell
durchsetzen" / Provisionsbasierte Beratung darf nicht verteufelt
werden
Privatanlegern mangelt es erheblich an finanzieller Grundbildung.
Dieser Meinung ist Rolf Tilmes, Professor und wissenschaftlicher
Leiter des Private Finance Institute an der EBS European Business
School. "In dieser Hinsicht leben wir in einem Entwicklungsland",
sagte Tilmes im Interview mit dem Anlegermagazin 'Börse Online'
(Ausgabe 21/2012, EVT 16. Mai). Neben dem Interesse, sich mit
Finanzen auseinanderzusetzen, fehle es auch an der Wertschätzung, was
guter unabhängiger Rat koste. Befragungen hätten ergeben, dass Kunden
50 Euro in der Stunde zahlen würden, aber das sei zu wenig. "Ein
Steuerberater, der nur Daten eingibt, nimmt bereits einen Satz von 90
Euro."
Zwar könnte eine gesetzliche Regelung der Honorarberatung einen
Entwicklungsschub bringen, "aber Honorarberatung wird sich nicht als
flächendeckendes Modell durchsetzen", meinte Tilmes gegenüber 'Börse
Online'. Zugleich warnte der Professor davor, provisionsbasierte
Beratung generell zu verteufeln: "Letztlich geht es um Transparenz
und Vertrauen. Ich muss als Kunde kein Problem mit Provisionen haben,
ich sollte nur umfassend darüber aufgeklärt werden."
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