(ots) - Bärendienst
Die Vorfälle von Karlsruhe und Düsseldorf verdeutlichen, dass
Relegationsspiele mit hohem Risiko behaftet sind. DFL und DFB haben
sie erst vor vier Jahren wieder ins Programm genommen, richtig
störungsfrei verliefen sie in den seltensten Fällen. Relegation steht
auch immer für Konfliktpotenzial. Und dennoch darf man nicht alles
über einen Kamm scheren - insbesondere bei der Betrachtung der
Düsseldorfer Verhältnisse.
Es sind die Bilder, die nachwirken; zuallererst die
Menschenmassen, die zu früh den Platz fluteten. Es war gefährlich, es
war fahrlässig, doch Gewalt wurde keine angewendet. Die Fortuna wird
man wegen gravierender Sicherheitsmängel zur Verantwortung ziehen,
das ist in Ordnung so. Dass das DFB-Sportgericht ihr den Aufstieg
nimmt, ist eher unwahrscheinlich. Es gibt die Tatsachenentscheidung
des verdienstvollen und umsichtigen Schiedsrichters Wolfgang Stark,
die Partie wurde ordnungsgemäß beendet.
Es waren letztlich Hertha-Anhänger, die mit ihren Bengalo-Attacken
für den Lauf der Dinge sorgten. Dass überhaupt so viel Pyrotechnik in
die Arena gelangen konnte, ist ein weiterer Hinweis auf ein scheinbar
zu laxes Sicherheitskonzept. Die Rauchschwaden von Köln, die
Leuchtfeuer in der Relegation zeigen, dass die Ultras gegenwärtig auf
gezielte Provokationen setzen. Sie zündeln im wahrsten Sinne des
Wortes - doch diese eitlen Selbstdarsteller müssen damit rechnen,
dass der Schuss nach hinten losgeht. Wenn es die Rückkehr zu den
Käfigen geben sollte oder gar die Stehplatzränge komplett aus den
Stadien verschwinden, wissen die vernünftigen Fans, wem sie das zu
verdanken haben.
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