(ots) - Verordnungen lassen sich leicht verabschieden. Es
müssen aber auch Taten folgen. Die Ausbringung von Dünger muss
wirksamer kontrolliert werden. Ansonsten droht dem Grundwasser
Gefahr. Darauf hat der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband
rechtzeitig hingewiesen.
Es geht nicht darum, Landwirte pauschal als Umweltsünder zu
verunglimpfen. Aber es ist eine Tatsache, dass der Stickstoffanteil
im oberflächennahen Grundwasser ansteigt. Alarmierendes Zeichen
dafür, dass mehr Dünger ausgebracht wird, als die Äcker vertragen.
Das ist kein Wunder, denn hierzulande wird ungleich mehr Gülle
produziert, als Flächen für die Ausbringung vorhanden sind. Laut
Landwirtschaftskammer fehlen zwischen Weser und Ems 265 000 Hektar.
Die Gärreste aus den Biogasanlagen verschärfen die Situation
insbesondere im Oldenburger Münsterland.
Auch neue Tierhaltungsanlagen werden weiter gebaut. Zwar verweisen
Bauernvertreter mit Recht darauf, dass heutzutage viel Dünger in
nährstoffarme Gebiete exportiert wird. Aber im Herbst, wenn die
Pflanzen kaum Nährstoffe aufnehmen, hat auch das Exportgeschäft seine
natürlichen Grenzen. Ernsthafte und kontinuierliche Kontrollen sind
deshalb dringend notwendig.
Bisher hat die Landwirtschaftskammer auf der Grundlage einer
bundesweiten Verordnung nur sporadisch Betriebe überprüft. Schon
dabei müssen erhebliche Verstöße festgestellt worden sein. Ansonsten
würde Landwirtschaftsminister Gert Lindemann nicht mit einer eigenen
Verordnung nachbessern. Auch die Vernetzung mit den Behörden in
Nordrhein-Westfalen und den Niederlanden ist überfällig. Der Handel
mit Dünger ist längst grenzenlos.
Der OOWV hat Recht: Egal welche Behörde zuständig ist, Hauptsache,
es wird endlich transparent, welche Mengen auf welchen Äckern landen.
Ansonsten nimmt das Grundwasser dauerhaft Schaden - trotz immer neuer
Verordnungen.
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Oldenburgische Volkszeitung
Andreas Kathe
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