(ots) - EM-Sorge
Einen Schub für die Europameisterschaft hatten sich alle erhofft
von diesem Champions-League-Finale, und nun kommen sieben
Stammspieler als verstörte Verlierer zur Nationalmannschaft. Hat am
Samstag auch die Hoffnung auf eine erfolgreiche Euro einen Schlag
bekommen? Angesichts der hochfliegenden Erwartungen wäre das gar
nicht mal so schlecht. Seit Monaten werden in der Öffentlichkeit
manche Probleme ignoriert, die es im Kader von Bundestrainer Joachim
Löw gibt. Leistungsträger mit einem Defizit an Spielpraxis, andere
außer Form, mehr enttäuschte Bayern als euphorische Dortmunder in der
ersten Elf, der Weg zum Titelgewinn ist weiter, als viele glauben.
Die positive Entwicklung des deutschen Fußballs, in den Klubs wie
in der Nationalmannschaft, ist so stark, dass daran auch die
unglückliche Niederlage der Bayern nichts ändern kann. Allerdings
taugt das Finale als Mahnung, dass erfolgreicher Fußball auch mit
Cleverness und defensiver Stabilität zu tun haben darf. Auch die
Nationalmannschaft kann in Polen und der Ukraine das unkalkulierbare
Rest-Risiko eines Scheiterns treffen. So sollte die Bayern-Niederlage
auch der Hinweis darauf sein, mit Gelassenheit und ohne Angst vor der
Niederlage in das Turnier zu gehen. Denn gegen die Unwägbarkeiten
dieses seltsamen Spiels ist selbst der nicht geschützt, der alles
plant. Sonst hätten die Bayern das "Finale dahoam" nicht verloren.
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