(ots) - Endlich Druck im Kessel
Bedeutungsschwanger waren die Worte, die nach dem Energiegipfel im
Kanzleramt kursierten. Hausherrin Angela Merkel nannte die
Energiewende eine Herkulesaufgabe, der neue Bundesumweltminister
Peter Altmaier beschwor den nationalen Konsens, Wirtschaftsminister
Philipp Rösler sprach von einem Projekt historischer Dimension.
Abgesehen von Pathos, scheint die Dringlichkeit der
gesellschaftlichen Aufgabe allen Verantwortlichen aus Bund und
Ländern bewusst zu sein. Dies zeigt allein schon, dass es zwei
Treffen pro Jahr mit gleichzeitiger Kontrolle des Verlaufs geben
soll. Nach dem eingeläuteten Ende der Atomkraft in Deutschland kommt
endlich Druck in den Kessel.
Es ist bitter nötig, die Baustellen der Energiewende gemeinsam
anzupacken. 4000 Kilometer leistungsstarker Netze für den Transport
der Windenergie fehlen, die Fragen des Speicherns riesiger
Strommengen in Phasen geringen Bedarfs und des genauen Verteilens in
die empfindlichen regionalen Versorgungskreise harren einer
Beantwortung. Für neue Gaskraftwerke fehlen Investoren, da sie
Garantien verlangen. Der Bürger schließlich will seine Stromrechnung
auch noch 2020 bezahlen können.
Muss einem mulmig werden, dass mit Altmaier jemand all das
bewerkstelligen soll, der kein Umweltpolitiker ist? Nein. Der
erfahrene CDU-Manager gilt als Arbeitstier, das sich Wissen aneignet.
Wichtiger ist: Altmaier wird das gewaltige Infrastruktur-Vorhaben
steuern. Darauf kommt es an.
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