(ots) - Mehr Transparenz über die Verwendung der Gülle und
ihrer Transportwege will die Landesregierung herstellen. Hierzu ist
eine neue Verordnung in Arbeit. Gut so. Aber: Dass dieser Schritt
erfolgt, zeigt auch, wie dringend der Handlungsbedarf ist. Und den
gibt es schon seit Jahren. Wenn die Opposition Agrarminister Gert
Lindemann zeitliche Versäumnisse vorwirft, dann hat sie Recht.
Zwar gilt: Düngerecht ist Bundesrecht. Und es war besonders auch
das Land Niedersachsen, das in Richtung Berlin Druck gemacht hat,
damit es eine neue Bundesverordnung gibt. Doch gerade diese Tatsache
erforderte mehr Konsequenz bei den anschließenden Kontrollen und bei
der Verschärfung durch eine niedersächsische Zusatzverordnung.
Seither sind Millionen Tonnen Gülle unkontrolliert irgendwohin
verbracht worden. Und die Qualität des Grundwassers hat sich
verschlechtert - dabei ist Wasser das höchste Gut, durch nichts zu
ersetzen. Damit ist klar: Es fehlte an eindeutiger Priorität. In der
Debatte um die umstrittene Fracking-Methode zur Erdgasförderung
kommen die Parteien gerade an diesen Punkt. Wünschenswert wäre
gewesen, dass dies bei der Gülle schon lange passiert wäre.
Der Agrarsektor ist nach der Autoindustrie der wichtigste
Wirtschaftsbereich in Niedersachsen - und in den Kreisen Vechta und
Cloppenburg von zentraler Bedeutung. Das aber darf kein Grund sein,
vor einer offensichtlich massenhaften ineffizienten Gülle-Verbringung
die Augen zu verschließen. Denn es geht um die Lebensqualität der
Menschen im umfassenden Sinn. Um Wohlstand und Gesundheit.
Pressekontakt:
Oldenburgische Volkszeitung
Andreas Kathe
Telefon: 04441/9560-342
a.kathe(at)ov-online.de