(ots) - Professor Franz Josef Radermacher, Mitglied des Club
of Rome, fordert "balancierte Bildungschancen" und mehr Engagement
der Medien für eine gerechte Globalisierung. Er spricht auf dem
Deutsche Welle Global Media Forum.
"Eine gute Bildung für alle ist ein Kernbereich sozialen
Ausgleichs", so Franz Josef Radermacher im Interview der Deutschen
Welle. Dabei verwies er auf das Millenniumsentwicklungsziel der
Vereinten Nationen, Primärschulbildung für alle zu garantieren. Dem
stehe die Philosophie des Marktfundamentalismus entgegen. "Er setzt
primär auf Konkurrenz, weniger auf Kooperation." Daraus resultiere
"unvermeidbar eine deutliche Zwei-Klassen-Struktur, national und
international", betonte der Mitinitiator der
Global-Marshall-Plan-Initiative.
Der Professor für Informatik an der Universität Ulm, Leiter des
Forschungsinstituts für anwendungsorientierte Wissensverarbeitung und
Mitglied des Club of Rome spricht auf dem Deutsche Welle Global Media
Forum vom 25. bis 27. Juni 2012 in Bonn. Thema des internationalen
Kongresses: "Kultur. Bildung. Medien - Zukunft lebenswert gestalten".
"Dass Menschen, die - obwohl vollzeitbeschäftigt - nicht von ihrer
Arbeit leben können, ist ein Unding", sagte Radermacher. Deshalb
müsse viel mehr gegen solche Schieflagen unternommen werden. Die
hochentwickelten Industrienationen müssten ihrer Verantwortung beim
Thema Chancengleichheit nachkommen und "sehr viel mehr bewegen, zum
Beispiel was den Transfer von Finanzmitteln angeht", so Radermacher.
Ein Schlüssel liege in "Global Governance". Man brauche
verbindliche ökologisch-soziale Standards und Elemente globaler
Demokratie und Besteuerung, so der der Vordenker der "ökosozialen
Marktwirtschaft". Dabei sollten Medien "einen größeren Beitrag
leisten als bisher", fordert Radermacher. Damit Qualität nicht auf
Kosten der Quote gehe, seien jedoch entsprechende
Qualitätsanforderungen nötig: "Medienverantwortliche sollten immer
wieder thematisieren, wie wichtig geeignete Rahmenbedingungen sind."
Professor Franz Josef Radermacher wird am Montag, 25. Juni, beim
Deutsche Welle Global Media Forum im Plenum des World Conference
Center Bonn an der Diskussionsrunde zum Thema "Quote oder Qualität?
Medien zwischen Erfolgsdruck und Bildungsauftrag" teilnehmen.
Deutsche Welle Global Media Forum 2012
Zu den Partnern des internationalen Medienkongresses zählen 2012
unter anderem der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD), die
Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) und der
Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK), das Deutsche
Institut für Entwicklungspolitik (DIE), die Organisation für
wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), World Catholic
Association for Communication (SIGNIS), die Deutsche Gesellschaft für
Internationale Zusammenarbeit (GIZ), CARE Deutschland-Luxemburg e.V.,
die Welttourismusorganisation der Vereinten Nationen (UNWTO), das
Commonwealth of Learning und weitere Organisationen.
Das Deutsche Welle Global Media Forum 2012 steht unter der
Schirmherrschaft der Deutschen UNESCO-Kommission e.V. Mitveranstalter
ist die Stiftung Internationale Begegnung der Sparkasse in Bonn.
Unterstützt wird die Konferenz zudem vom Auswärtigen Amt, dem
Europäischen Fonds für regionale Entwicklung, der Ministerin für
Bundesangelegenheiten, Europa und Medien des Landes
Nordrhein-Westfalen, der Stadt Bonn, DHL, dem Bundesministerium für
wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und der Fritz Thyssen
Stiftung für Wissenschaftsförderung.
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