(ots) - Unpopulär, aber verantwortungsvoll
350 Tonnen Giftmüll aus dem indischen Bhopal sollen in Deutschland
entsorgt werden: Das ist ein brisanter Plan, der verunsichert und
Ängste weckt. Denn der Ort Bhopal ist mit dem schlimmsten
Chemieunfall der Geschichte verbunden , mit Verätzungen und Tausenden
Menschen, die nach der Katastrophe vom Dezember 1984 starben.
Doch es ist sinnvoll, bei diesem unpopulären Vorhaben weder
pauschal abzuwinken noch das Projekt einfach abzunicken. Manches
spricht dafür, dass Experten die hochgiftigen, gefährlichen Stoffe
nach Deutschland transportieren und hier verbrennen. Vorausgesetzt,
alle Rahmenbedingungen stimmen. Dann aber handelt es sich um eine
verantwortungsvolle Form von Entwicklungszusammenarbeit.
Die strengen Richtlinien, die relativ gute Ausstattung der
Verbrennungsanlagen und das technische Wissen in Deutschland sprechen
für diesen Schritt. Ebenso Hightech-Filter, Wasseranlagen und die
Verbrennung durch hohe Temperaturen. Das sorgt dafür, dass auch
kleinste Partikel nach der Verbrennung nicht durch den Schornstein
entweichen können.
Kurz: Die Entsorgung in Deutschland würde der betroffenen
Bevölkerung in Indien Erleichterung verschaffen. Doch zuvor wären
Details zu klären: Um welche Schadstoffe handelt es sich? Wohin und
wie werden die Chemikalien transportiert? Kommt es zu einem Vertrag,
ist größtmögliche Aufklärung gefordert.
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