(ots) - Starr und dreist
Wenn der Poker um den Atomstreit mit dem Iran weiter so zäh
verläuft wie jetzt in Bagdad, wird es nur Verlierer geben. Für beide
Seiten steht sehr viel auf dem Spiel: Die Vereinten Nationen wollen
dem Regime keinesfalls erlauben, sich zum atomwaffenfähigen
Gottesstaat zu entwickeln. Die Islamische Republik indes strebt eine
starke Lockerung der Sanktionen gegen ihre Ölwirtschaft und eine
volle Nutzung von Kernkraft zu angeblich zivilen Zwecken an. So ist
es kein Wunder, dass die Unterhändler hart verhandeln, aber das
Übliche verkünden: Ein Durchbruch ist nicht in Sicht.
Das Tauschgeschäft scheitert am zu starren Festhalten an
Sanktionen und an einer dreisten iranischen Hinhalte-Taktik, was den
Zutritt von Inspektoren in die Atomanlagen betrifft. Mit deren
Kontrolle und dem Ende einer Uran-Anreicherung auf noch höheres
Niveau verlangen die UN dem Regime zu Recht eine Menge ab. Doch ihr
Angebot fällt mager aus: Die Lieferung medizinisch nutzbarer Isotope
und eine Kooperation in der Atomsicherheit überzeugen Präsident
Mahmud Ahmadinedschad nicht.
Daher wäre es an der Zeit, die Sanktionen zu lockern, um dann das
iranische Atomprogramm auszuleuchten. Mit einem nervösen Israel, das
einem Angriff auf den Iran zugeneigt scheint, hat der Druck für eine
friedliche Lösung im Atomkonflikt zugenommen. An das Pulverfass Naher
Osten darf keine Lunte gelegt werden.
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207