(ots) - Ich gebe es zu: Bei aller Liebe zu Europa und bei
aller Ãœberzeugung, dass der Euro ein Segen ist - ich habe mich auch
schon über das viele Kleingeld geärgert. Das ausgebeulte Portemonnaie
- irgendwie lästig.
Zugleich aber habe ich das als gutes Zeichen aufgefasst: Wenn
diese Mengen an Münzen im Umlauf sind, vor allem die ganz kleinen,
dann ist alles noch im grünen Bereich. Denn die Dinger sind etwas
wert - in Zeiten der Euro-Krise eine Beruhigung. Je mehr schweres
Metall in der Geldbörse ist, desto geringer ist die Inflation.
Es mag ja sein, dass die Cent-Münzen von kriminellen Zeitgenossen
zentnerweise eingeschmolzen werden, um das Kupfer anderweitig zu
verwerten. Aber deshalb eine neue Stückelung vorzunehmen und die
Mini-Münzen abzuschaffen, das wäre gerade jetzt ein fatales Signal.
Der Euro braucht Ruhe und Stabilität.
Deshalb kommt der Auftrag des Europäischen Parlaments an Brüssel,
den Nutzen der Cent-Münzen zu ergründen, zur Unzeit. In Griechenland
stehen die Menschen massenweise vor dem wirtschaftlichen Aus.
Existenzängste kursieren auch in Spanien, Portugal und Italien. In
Straßburg aber wird ein Luxus-Entschluss vorgelegt, der zynisch
anmutet. Ich jedenfalls halte nicht nur am Euro fest, sondern auch am
Cent.
Pressekontakt:
Oldenburgische Volkszeitung
Andreas Kathe
Telefon: 04441/9560-342
a.kathe(at)ov-online.de