(ots) - Wissenschaftler der International
School of Management (ISM) in Frankfurt/Main und der Deutschen
Sporthochschule Köln haben den Verlauf der EM 2012 errechnet.
Demzufolge hat die deutsche Elf gute Chancen ins Finale zu kommen und
dort den Titelverteidiger vom Thron zu stoßen. Statistik und Zufall
sprechen jedenfalls dafür, wie Prof. Dr. Bernd Giezek (ISM) und Dr.
Michael Groll (Deutsche Sporthochschule Köln) herausfanden.
Durch statistische Berechnungen haben Bernd Giezek und Michael
Groll eine Rangfolge der teilnehmenden Mannschaften ermittelt.
Berücksichtigt wurden dabei verschiedene Messgrößen, darunter der
Marktwert der Mannschaften, Wettquoten und zusätzliche Sondereffekte
wie Zufallsfaktoren oder Gastgeberbonus. Der daraus entstehende Wert
entscheidet über den Favoritenstatus in den jeweiligen Partien. Wenn
es allein danach ginge, sähe es für England (EM-Vierter) und die
Niederlande (EM-Dritter) hinter Spanien (Europameister) und
Deutschland (Zweiter) gar nicht so schlecht aus.
Doch auch der Faktor Zufall spielt eine entscheidende Rolle. "Je
näher die ermittelten Statistikwerte beieinander liegen, je geringer
also der angenommene Qualitätsunterschied zwischen den gegnerischen
Mannschaften ist, desto größer wird der Einfluss des Zufalls",
erklärt der Wirtschaftsmathematiker aus Frankfurt. Im Fußball besteht
der Faktor Zufall aus den Unterkategorien Glück - beispielweise
Schiedsrichterentscheidungen oder Pfostenschüsse - und Tagesform. Den
Einfluss des Zufalls bei Spielen zwischen gleichstarken Mannschaften
in der Bundesliga und in der Premier League beziffern Prof. Giezek
und Dr. Groll nach Berechnungen des Hamburgischen
Weltwirtschaftsinstituts auf etwa 50 %.
Von den insgesamt 24 Partien der EM-Vorrunde gibt es nur sieben,
bei denen es haushohe Favoriten gibt. In 17 Spielen weicht die
Spielstärke der beteiligten Mannschaften weniger stark voneinander
ab. "Von diesen 17 Spielen nehmen wir bei sieben an, dass Tagesform
und Glück den Ausschlag für das nichtfavorisierte Team geben werden",
so Sportwissenschaftler Groll. Darunter sind drei Schlüsselspiele:
Polen gegen Russland (Sieg für Polen), Portugal gegen Niederlande
(Sieg für Portugal) und Frankreich gegen England (Sieg für
Frankreich). Die Ukraine wird im Spiel gegen England als Gastgeber
mit einem Unentschieden für eine Überraschung sorgen. Letztlich zieht
England jedoch aufgrund des besseren Torverhältnisses in das
Viertelfinale ein. Die beiden Ersten der jeweiligen Gruppen sind
Polen und Russland, Deutschland und Portugal, Spanien und Italien
sowie Frankreich und England. Laut Statistik geht es für Holland nach
der Vorrunde wieder nach Hause.
Der Gastgeberbonus
Polen kann als Co-Gastgeber vom Sondereffekt des Heimrechts
profitieren. Doch in den bisherigen Finalturnieren von Welt- und
Europameisterschaft, in denen Co-Gastgeber mitgewirkt haben, konnte -
wenn überhaupt - nur eine Mannschaft den Heimbonus nutzen. Bei der EM
2000 war es die Niederlande, die ins Halbfinale einzogen. 2002 konnte
Südkorea das Viertelfinale erreichen, während für Japan nach den
Gruppenspielen Schluss war. 2008 profitierten bei der
Europameisterschaft weder die Schweiz, noch Österreich vom Heimrecht.
Bei der EM 2012 spricht trotzdem einiges für Polen. Neben der
Qualität der Spieler - zur polnischen Mannschaft zählen immerhin drei
vom neuerlichen Deutschen Meister Borussia Dortmund - ist auch die
politische Stabilität ausschlaggebend. Denn sie lässt es zu, dass
sich die Bevölkerung Polens ganz und gar der EM verschreiben und
geschlossen hinter der eigenen Mannschaft stehen kann. Den
Heimvorteil werden die Polen auch im Viertelfinale gegen Portugal
nutzen können - ganz im Gegensatz zur Ukraine. Denn hier sind die
Debatten um den Umgang der Regierung mit Oppositionspolitikern im
vollen Gange und selbst Boykottforderungen werden seitens
Regierungskritikern diskutiert. Deshalb wird sich eine die Mannschaft
beflügelnde Euphorie allenfalls in Ansätzen entwickeln können.
Das Viertelfinale Polen gegen Portugal dürfte also spannend
werden. Weniger spektakulär sind die anderen Viertelfinalspiele:
Deutschland hat die Oberhand gegen Russland und Spanien bezwingt
England. Lediglich Frankreich kann sich dank Glück oder Tagesform
gegen das leicht favorisierte Italien durchsetzen. Für Polen ist dann
erst im Halbfinale gegen Spanien Schluss, denn die Ãœbermacht des
Gegners ist zu groß, als dass Gastgeberbonus, Tagesform und Glück
eine entscheidende Rolle spielen könnten. Das andere Halbfinale wird
Deutschland in einem spannenden Spiel gegen Frankreich gewinnen. Im
Finale schlägt dann noch einmal der Faktor Zufall zu: Deutschland
gewinnt gegen den Favoriten Spanien und braucht dabei nicht so viel
Glück wie der FC Chelsea im Champions League Finale gegen Bayern
München. "Dagegen spricht eigentlich nur, dass Deutschland bereits
gegen die jeweils nur gering schwächer eingeschätzten Gegner
Portugal, Niederlande und Frankreich das Glück hatte, dass der Zufall
den Sieg nicht in die Hände des jeweiligen Gegners spielte", so Prof.
Giezek. "Aber dieses Glück soll man ja bekanntlich auch erzwingen
können."
Tipps für Tipper
Wer sich im internationalen Fußball nicht gut auskennt, aber
trotzdem in privaten Wettrunden gut abschneiden möchte, dem sei
abschließend mit ein paar Tipps geholfen. Nützlich ist es
beispielsweise, sich an gängigen Ergebnissen zu orientieren. In den
Begegnungen der letzten drei Europameisterschaften waren die
häufigsten Ergebnisse 2:1, 1:0 und 2:0. Bei der EM 2012 wird es
allerdings etwas torreicher zugehen als bei der letzten EM mit 77
Toren - im Durchschnitt 2,48 pro Spiel. Denn bei Europa- und
Weltmeisterschaften korrespondiert die durchschnittliche
Trefferanzahl auffallend mit dem Tordurchschnitt der vorangegangenen
Champions League-Saison. "In der jüngst abgelaufenen Saison wurden
ohne Elfmeterschießen 347 Tore in 125 Spielen geschossen. Das macht
einen Schnitt von 2,8 pro Spiel. Insofern erwarten wir im
bevorstehenden Turnier insgesamt etwa 85 Treffer und eine Steigerung
des Tordurchschnitts auf circa 2,7 Tore pro Spiel", erläutert Michael
Groll.
Hintergrund:
Die International School of Management (ISM) zählt zu den
führenden privaten Wirtschaftshochschulen in Deutschland. In den
einschlägigen Hochschulrankings firmiert die ISM regelmäßig an
vorderster Stelle. Die ISM hat Standorte in Dortmund, Frankfurt/Main,
München und Hamburg. An der staatlich anerkannten, privaten
Hochschule in gemeinnütziger Trägerschaft wird der Führungsnachwuchs
für international orientierte Wirtschaftsunternehmen in kompakten,
anwendungsbezogenen Studiengängen ausgebildet. Alle Studiengänge der
ISM zeichnen sich durch Internationalität und Praxisorientierung aus.
Projekte in Kleingruppen gehören ebenso zum Hochschulalltag wie
integrierte Auslandssemester und -module an einer der über 140
Partneruniversitäten der ISM.
Die Deutsche Sporthochschule Köln, 1947 in Köln gegründet, vereint
qualifizierte Ausbildung, internationale Forschung und Spitzensport
auf höchstem Niveau. Sie ist nicht nur die einzige Sportuniversität
in Deutschland, sondern auch die größte in Europa. Im Sportpark
Müngersdorf gelegen, mitten im Kölner Grüngürtel, bietet sie ein
einzigartiges Umfeld für 860 Beschäftigte und 5.400 Studierende aus
59 Ländern. Als europäisch orientierte Universität spielt die
Sporthochschule eine wichtige Vorreiterrolle in der
Sportwissenschaft. An 20 wissenschaftlichen Instituten wird geforscht
und gelehrt - von erziehungs-, geistes- und sozialwissenschaftlichen
Fächern bis hin zu medizinisch-naturwissenschaftlichen Disziplinen.
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Leiter Marketing & Communications
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