(ots) - Kleinmut hilft nicht weiter
Es ist das wichtigste Projekt der Bundesregierung und zugleich das
unausgereifteste: Bei der Energiewende hat die schwarz-gelbe
Koalition bislang nicht viel vorzuweisen.
Der Beschluss zum Ausstieg aus der Atomkraft war nach der
Reaktorkatastrophe von Fukushima schnell gefasst. Doch nun hakt es an
allen Ecken und Enden. Vor allem der Netzausbau kommt nicht voran,
weshalb die Zweifel an der Durchsetzbarkeit des Vorhabens wachsen.
Hat sich die Industrienation Deutschland übernommen? Müssen Abstriche
an den ehrgeizigen Plänen gemacht werden?
Fragen sind erlaubt. Allerdings zeugen sie auch von einem wenig
zielführenden Kleinmut. Statt Ängste vor Versorgungsengpässen oder
gar Blackouts zu schüren, sollten alle Verantwortlichen endlich eine
gemeinsame Strategie verabreden, damit es gar nicht erst so weit
kommt. Und Kanzlerin Merkel, die sich gerade durch den Rauswurf ihres
Umweltministers so entschlussfreudig gezeigt hat, muss nun den
zweiten Schritt machen und sich mit voller Energie an die Spitze der
Erneuerer stellen - so, wie sie es von Anfang an hätte tun müssen.
Freilich werden sich nicht alle grünen Träume verwirklichen
lassen. Denn es ist nicht absehbar, dass Atomstrom auf die Schnelle
vollständig durch Sonnenenergie oder Windkraft ersetzt werden kann.
Folglich werden zusätzliche Kraftwerke gebraucht, die etwa mit Gas
betrieben werden. Auch dafür müssen die Weichen gestellt werden.
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