(ots) -
Professor Klaus Hekking, Vorstandsvorsitzender des Verbands der
Privaten Hochschulen (VPH) begrüßt die Bestandsaufnahme des
Wissenschaftsrats und seine Empfehlungen zu privaten Hochschulen in
Deutschland. Die Anerkennung des privaten Hochschulwesens als
"Bestandteil" des deutschen Hochschulsystems - und nicht nur als
"Ergänzung" wie in der bisherigen Beschlussfassung des
Wissenschaftsrats - sei ein längst überfälliger Schritt und
Anerkennung der Realität. Hekking appellierte insbesondere an die
öffentlichen Zuwendungsgeber, nunmehr der Empfehlung des
Wissenschaftsrats zu folgen und den privaten Hochschulen bisher
verwehrte Beteiligungen an wettbewerblich orientierten Programmen zu
ermöglichen und bisherige Einschränkungen zu beseitigen. Er erwartet
auch eine rasche Beteiligung von Vertretern privater Hochschulen an
wesentlichen Wissenschaftsgremien wie der Wissenschaftlichen
Kommission des Wissenschaftsrats, die bislang ausschließlich mit
Vertretern staatlicher Hochschulen und Einrichtungen besetzt sind. In
seinem Statement hob Prof. Hekking des Weiteren besonders hervor:
- dass nunmehr ein gutes Viertel aller Hochschulen in
Deutschland privat betrieben werde und sich die Zahl
privater Hochschulen in den letzten zehn Jahren verdoppelt
habe,
- dass laut Wissenschaftsrat der nichtstaatliche
Hochschulsektor ein "zunehmend wichtigerer Bestandteil des
tertiären Sektors in Deutschland" sei,
- dass laut Wissenschaftsrat die privaten Hochschulen einen
"wichtigen Beitrag für das deutsche Hochschulsystem
leisten",
- dass der VPH die Vorschläge des Wissenschaftsrats zur
Weiterentwicklung der institutionellen Akkreditierung zur
Qualitätssicherung sowie zur besseren Berechenbarkeit und
Planbarkeit begrüße und unterstütze,
- dass 6% der Studierenden in Deutschland an
nichtstaatlichen Hochschulen studieren und sich der Anteil
dieser Studierenden in den letzten zwei Jahrzehnten
verachtfacht, die Zahl verzehnfacht habe,
- dass den Abbruchquoten nichtstaatlicher Hochschulen von
7,8% solche von 21% an staatlichen Hochschulen
gegenüberstünden,
- dass sich im privaten Hochschulsektor ein Bildungsmarkt in
der finanziellen Größenordnung von 720 Mio. EURO jährlich
in Deutschland entwickelt habe,
- dass nach dem Wissenschaftsrat die privaten Hochschulen
zur Bereitstellung von Studienplätzen in angemessener Zahl
und Qualität beitragen, "auskömmlich finanziert" sind
sowie sicherstellen, dass Studienangebote dem
gesellschaftlichen Bedarf an akademischer Weiterbildung
für breite Bevölkerungsschichten auf effiziente Weise
gerecht werden,
- dass die privaten Fachhochschulen laut Wissenschaftsrat
eine besondere Attraktivität für Studierende mit
beruflichem Hintergrund bzw. in Berufsausübung sowie für
Studierende aus nichtakademischen Elternhäusern haben,
insbesondere durch duale und berufsbegleitende, Teilzeit-
und Fernstudienangebote, und dadurch zur weiteren
Akademisierung der Gesellschaft durch nachhaltige
Erschließung neuer Zielgruppen tertiärer Bildung (sog.
nicht-traditionell Studierende), zum "Lebenslangen Lernen"
und zur Behebung des Fachkräftemangels beitragen,
- dass die privaten Hochschulen eine Vorreiterrolle
innerhalb des Hochschulsystems in der Flexibilisierung der
Studienangebote übernehmen und damit Personengruppen den
Zugang zum Studium eröffnen, die bspw. aufgrund von
Berufstätigkeit oder familiärer Aufgaben ein klassisches
Vollzeitpräsenzstudium nicht leisten können,
- dass bei den privaten Hochschulen ein engerer Kontakt zu
den Studierenden, eine professionelle Lehrorganisation und
eine deutliche Serviceorientierung ggü. den Studierenden
hervorgehoben werde,
- dass der Wissenschaftsrat den privaten Hochschulen eine
"Vorreiterfunktion" bei neuen Lehr- und Lernformaten für
tertiäre Bildung einschließlich Weiterbildung beimisst,
- dass die privaten Hochschulen den staatlichen Sektor bei
der steigenden Akademisierung entlasten (nach Berechnungen
des WISO-Instituts entlasten private Hochschulen den Staat
jährlich um 300 (!) Mio. Euro),
- dass der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft
errechnet hat, dass die vollständige Weitergabe der
Hochschulpaktmittel durch die Bundesländer für privat
geschaffene Studienplätze allein der letzten 5 Jahre (50
000 Studienplätze) an privaten Hochschulen zu Einnahmen in
Höhe von ca. 550 (!) Mio. Euro geführt hätte.
Der Verband der Privaten Hochschulen e. V. (VPH) vertritt die
Interessen der privaten Hochschulen in Deutschland. Er wurde 2004
gegründet und setzt sich für ein pluralistisches Hochschulsystem zum
Wohle der Studierenden und der Gesellschaft ein. Er stellt die
einzige Interessenvertretung der privaten Hochschulen in Deutschland
dar.
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