(ots) - Dem Verfahren kommt historische Bedeutung zu.
Charles Taylor ist immerhin das erste Ex-Staatsoberhaupt, das von
einem internationalen Gericht bestraft wird. Urteile im Namen der
Welt werden seit den Nürnberger Prozessen gesprochen.
Bisher mussten sich eher untergeordnete Ränge in Den Haag
verantworten. Meist deshalb, weil die Haupttäter Selbstmord begangen
haben oder gelyncht wurden. Die Stadt ist der Ort, an dem sich
Kriegsverbrecher verantworten müssen.
Der Ex-Diktator Charles Taylor galt als einer der gefürchtesten
Warlords Afrikas. Keinesfalls ein Mann, der dumm und brutal vorgeht.
Taylor ging intelligent und brutal vor. Er studierte in den USA,
unter anderem Wirtschaftswissenschaften in Boston. Sein Wissen setzte
er nicht zum Wohl seines Volkes ein. Er setzte es ein zu seinem Wohl.
Dazu gehörte neben Macht auch Geld. Taylor soll nicht nur als
Staatschef gewütet, sondern illegal mit Tropenholz und Diamanten
gehandelt haben.
Taylor ist verurteilt. Noch ist es nicht rechtskräftig. Der
Ex-Tyrann kann in Berufung gehen. Faire Verfahren gibt es auch für
Völkermörder. Genau darauf gründet sich die Legitimation des
Internationalen Gerichtshofes.
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Andreas Kathe
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