(ots) - Neidischer Blick auf die Insel
Die Queen ist ein Phänomen: Seit 60 Jahren auf dem britischen
Thron, überdauerte Elizabeth II. nicht nur elf Regierungen in ihrem
Land. Die heute 86-Jährige sah die Beatles kommen und gehen, die
Hippies, Punks und Yuppies, die Concorde, den roten Doppeldeckerbus
und deutsche Wimbledon-Gewinner. Die Monarchin trug Seitensprünge,
Scheidungen und Fehlentscheidungen ihrer vier Kinder ebenso mit
Fassung wie den Tod der im Volk beliebten Prinzessin Diana.
Kein Wunder, dass die Briten ihr Oberhaupt schätzen und
respektieren, auch weil sie für viele eine Art Lebensbegleiterin und
Konstante in einer sich rasant verändernden Welt darstellt. Die Queen
steht für Würde, Werte, Pflichtbewusstsein und ein Leben ohne
Allüren. Da schauen viele Deutsche schon ein wenig neidisch hinüber
auf die Insel. Sicher, aus guten Gründen wurde hierzulande die
Monarchie abgeschafft. Und manchmal, so wie jetzt, wird der
Bundespräsident als eine repräsentative Leitfigur für das ganze Volk
empfunden. Dennoch fehlt uns bisweilen der Glanz, den ein mit Bedacht
und Coolness in die Moderne geführtes Königshaus ausstrahlt.
Elizabeths Nachfolger wird es freilich schwer haben. Charles
kommt, wenn überhaupt, zu spät zum Zuge, um sich als König zu
profilieren. Hoffnung macht die nächste Generation: William und Kate
erobern bereits die Herzen der Bürger.
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