(ots) - Von Polen lernen
Polens Botschafter in Berlin, Marek Prawda, hat sich zu Beginn
dieses Jahres reichlich Ärger eingehandelt. Zur rasanten Zunahme der
Autodiebstähle in Brandenburg hatte er gesagt, vielleicht werde es
den Dieben zu leicht gemacht. Das sorgte für Empörung, die sich nun
in Nachdenklichkeit verwandelt hat. Die deutschen Innenminister
wollen eine bessere internationale Zusammenarbeit.
In der Tat kann die deutsche Polizei bei der Verfolgung von
Autodieben von der polnischen lernen. Die hatte vor etwa zehn Jahren,
nachdem der Autoklau für Polen zu einem großen Imageproblem geworden
war, ein zentrales Ermittlungsbüro mit Spezialeinheiten gegen die
organisierte Kfz-Kriminalität gegründet. Schwer bewaffnete Beamte
jagen seither Autodiebe, locken sie mit satellitenüberwachten
Fahrzeugen in die Falle und nehmen sie oft erst dann fest, wenn die
Beute den Hintermännern übergeben wird. Das schreckt ab: Der Autoklau
in Polen ist so drastisch zurückgegangen, dass er auch Fans zur
Fußball-EM nicht zu sehr schrecken muss.
Bei uns ist aber auch die Politik gefordert. Die automatische
Kennzeichenerfassung ist der deutschen Polizei wegen des
Datenschutzes in der Regel nicht möglich. Apropos: Bei den Angeboten
in Internet-Portalen für den Autohandel werden viele Daten
preisgegeben, etwa der Standort und die Ausstattung. Das macht es
professionellen Autoknackern einfach, ihren Auftraggebern ein
Fahrzeug auf Bestellung zu liefern.
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