(ots) - Hass, Macht und Schwüre
Hass, Liebe, Machtspiele und Einheitsschwüre, auf dem Parteitag
der Linken gab es das ganz große Kino. Oskar Lafontaine und Gregor
Gysi, die Überväter, kämpften um ihr Lebenswerk. Dabei wurde klar:
Das Bündnis zwischen ihnen ist endgültig zerbrochen, die Spaltung
zwischen Ost und West tiefer denn je. Linken-Fraktionschef Gysi
knallte dem Saarländer die Tür vor der Nase zu. Er sei es leid,
zwischen Loks zu sitzen, die aufeinander zurasen. So viel Ehrlichkeit
war nie.
Gysi hielt die große Rede des Kongresses, er diente der Partei.
Ruhig und schonungslos sprach er aus, was weggedrückt wurde. Gysi
geißelte "Hass", übles Nachtreten und Denunziantentum in der Partei.
Massiver können Vorwürfe nicht sein. Lafontaines Name nannte er
nicht, aber jeder wusste, wen er mit dem Vorwurf "westlicher
Arroganz" meinte, die an die Zeit der Wiedervereinigung erinnere.
Tatsächlich zeigen an die 30-Prozent-Marke grenzende Ergebnisse in
den neuen Ländern, wo die starken Bataillone der Linken stehen. Im
Osten sind sie eine pragmatische Regionalpartei, im Westen übernehmen
die Piraten ihre Rolle. Lafontaine schert das nicht. Ihm geht es
darum, brüllend und ich-bezogen wie immer, Gegenspieler auszutricksen
und Einfluss zu sichern, auch für seine Gefährtin Sahra Wagenknecht.
Mag der Saarländer sich darin sonnen, den erfahrenen Ostdeutschen
Dietmar Bartsch als Parteichef verhindert zu haben. Es ist eitel, und
wird neue Machtkämpfe zur Folge haben.
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