(ots) - In der WDR-Sendung eins zu eins (9.20-9.45 Uhr)
hat sich heute Michael Vesper, Generalsekretär des Deutschen
Olympischen Sportbundes, zum Umgang mit der Ukraine geäußert. Von
einem Boykott des Turniers durch Politiker hält er nichts:
"Man sollte gerade dann hingehen und verlangen mit Frau
Timoschenko sprechen zu dürfen, mit Oppositionellen sprechen zu
dürfen, sich möglicherweise auch äußern - öffentlich, weil das den
Menschen in der Ukraine mehr hilft, als wenn man einfach wegbleibt."
Vesper weiter: "Ob nun der ein oder andere Politiker kommt oder nicht
kommt, wird das Regime weniger beeindrucken, als wenn die Frau
Bundeskanzlerin Frau Timoschenko zu sprechen wünscht."
Auf die Frage, ob er als Vertreter des DOSB sich auch mit
Oppositionellen treffen wolle, meinte Vesper: "Ich würde für meinen
Teil ein solches Treffen gerne machen, wenn die Opposition dazu
bereit ist." Sein Besuch sei noch nicht geplant, aber: "Wenn es um
ein Spiel in der Ukraine geht, würde ich das verbinden mit einem
Treffen mit Oppositionellen", so Vesper.
Der Generaldirektor des Deutschen Olympischen Sportbundes riet
aber davon ab, Sportlern eine zu große politische Rolle zu
übertragen: "Ich warne davor, die Sportler als verlängerten Arm des
Auswärtigen Amtes zu sehen, Sportler können nicht Probleme lösen, vor
denen die Politik kapituliert hat".
Falls die deutsche Nationalmannschaft im Finale stehen sollte,
hält der ehemalige stellvertretende Ministerpräsident von
Nordrhein-Westfalen den Besuch von Bundeskanzlerin Merkel im Stadion
für sinnvoll: "Ich meine, sie gehört dann da hin, um die Mannschaft
zu unterstützen. Die Entscheidung muss sie natürlich alleine treffen,
aber ich würde die Mannschaft auch anfeuern."
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