(ots) - Nicht gleich zerreden
Es hat etwas Reflexartiges: Pauschal reden Oppositionsparteien und
Wohlfahrtsverbände die Pläne von Gesundheitsminister Daniel Bahr zur
Förderung der privaten Pflegevorsorge als Klientelpolitik schlecht.
Merkwürdig nur: Auch die angebliche Klientel, also die
Versicherungswirtschaft, zeigt sich unzufrieden mit dem Vorhaben.
Seltsam ebenfalls: Die Riester-Rente ist für die Kritiker in Ordnung,
die vergleichbare private Pflegevorsorge aber nicht. Daher ist der
Sturmlauf dagegen unverständlich.
Zweifellos sind noch etliche Fragen zu klären, und vermutlich muss
die Regierung nach den ersten Erfahrungen nachjustieren. Denkbar ist,
dass der Aufwand für die Verwaltung einen zu großen Teil der
staatlichen Förderung schluckt. Und es ist noch lange nicht
garantiert, dass das Angebot auch angenommen wird. Aber wäre eine
Steuerentlastung besser gewesen? Nein. Sie hätte Bezieher hoher
Einkommen bevorzugt. Einen Versuch ist die Förderung der privaten
Pflegevorsorge wert. Denn es klafft eine Lücke zwischen den
tatsächlichen Pflegekosten und der Absicherung über die gesetzliche
Pflegeversicherung. Da ist nicht nur der Staat gefragt, sondern jeder
Einzelne.
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