(ots) - CDU und FDP wollen den Hochfrequenzhandel in
Deutschland jetzt im Alleingang reglementieren - auch ohne
verbindliche Regelungen auf EU-Ebene. Dr. Thomas Ledermann,
Geschäftsführer der Börse Hamburg und der Börse Hannover, kommentiert
die Pläne der Koalition:
"Der Vorstoß der Koalition zur Regulierung des Hochfrequenzhandels
ist zu begrüßen. Jedoch sollte die Regulierung mit Augenmaß erfolgen.
Denn der Hochfrequenzhandel hat zu starken Umsatzsteigerungen an den
Märkten geführt. Dadurch kam es generell zu einer höheren Liquidität
im Handel und zu niedrigeren Transaktionskosten kommen.
Mittlerweile werden aber auch Nachteile dieser Handelstechnik
sichtbar: Zum einen kann der Hochfrequenzhandel die Volatilität der
Märkte spürbar erhöhen. Kurzfristige Markttendenzen können dadurch
erheblich verstärkt werden. Ein weiteres Problem ist, dass die
Computer ungeachtet realer Entwicklungen auf Trends aufspringen.
Nicht zuletzt kann der Hochfrequenzhandel auf Kosten anderer
Investoren - insbesondere der Privatanleger - gehen, die unter
Umständen höhere Preise zahlen müssen.
Bei der Regulierung des Hochfrequenzhandels sollte darauf geachtet
werden, dass sie nicht einseitig zu Lasten einzelner Marktteilnehmer
geht. Bei einer zu intensiven Regulierung, etwa dem derzeit
diskutierten Zwang von Algo-Trading-Betreibern zur Offenlegung von
Algorithmen bei der BaFin, besteht die Gefahr, dass der Handel
künftig verstärkt auf außerbörslichen Plattformen abgewickelt wird.
Die derzeitige Transparenz würde deutlich eingeschränkt werden.
Um mögliche Nachteile des Hochfrequenzhandels einzudämmen, wäre
auch die Einführung einer Sonderabgabe für diese Geschäfte eine
Option. Denkbar wäre zudem die Einhaltung bestimmter Haltefristen,
die verhindern, dass Positionen innerhalb von Sekundenbruchteilen
eingegangen und wieder aufgelöst werden. Denn der Aktienhandel an
sich ist nicht auf Kurzlebigkeit ausgerichtet: Aktien haben sich für
den langfristigen Vermögensaufbau der Privatanleger bewährt. Das
sollte auch in Zukunft so bleiben."
(Dr. Thomas Ledermann ist Geschäftsführer der Börse Hamburg und
der Börse Hannover sowie Mitglied des Vorstands der BÖAG Börsen AG.
Das Zitat steht zur freien Verfügung.)
Über die Börse Hamburg und die Börse Hannover
An der Börse Hamburg und der Börse Hannover sind über 14.000
Wertpapiere gelistet, darunter Aktien, offene Fonds, Anleihen,
Genussscheine sowie Zertifikate. Im Fonds-handel der Börse Hamburg
können Anleger rund 4.300 Fonds fortlaufend in der Zeit von 8 bis 20
Uhr handeln. Daneben bietet die Börse Hannover mit dem Fondsservice
Hannover mit rund 1.100 Fonds Anlegern eine weitere Alternative zum
Kauf und Verkauf von Investmentfonds. Anleger erhalten hier die Fonds
zum Rücknahmepreis der Fondsgesellschaft. Außerdem betreiben die
Börsen Hamburg und Hannover spezielle Handelsplatt-formen: Die
Fondsbörse Deutschland ist das Segment für den Handel mit
geschlossenen Fonds. Über die Policenbörse Deutschland lassen sich
Kapitallebens- und Renten-versicherungen handeln. Die
Mittelstandsbörse Deutschland bietet Unternehmen einen für sie
maßgeschneiderten Zugang zum Kapitalmarkt. Zu den Handelsteilnehmern
der beiden Börsen zählen rund 130 in- und ausländische
Kreditinstitute und Finanzdienstleistungsunternehmen.
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