(ots) - Pressemitteilung
EU-Kommissionsvorschlag ist ein Kniefall vor den Autobauern -
Einhaltung eines Grenzwerts von 80 Gramm CO2/km technisch bereits
heute möglich - Ab 2020 muss ein Grenzwert von 80 Gramm CO2/km und ab
2025 von 60 Gramm CO2/km gelten
Die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) bezeichnet den gestern
(7.6.2012) vorzeitig bekannt gewordenen EU-Revisionsvorschlag für
CO2-Grenzwerte bei Pkw als zu schwach und zu wenig verbindlich. Zwar
behauptet die EU-Kommission darin, dass sie strenge Grenzwerte und
eine Ahndung der Verstöße befürwortet. Den vorgelegten Entwurf wertet
die DUH jedoch als Kniefall vor den europäischen Autobauern.
"Einmal mehr geht die EU-Kommission dem Klagelied der europäischen
Automobilindustrie auf den Leim. Um fertig entwickelte
Spritspartechnologien auch tatsächlich auf die Straße zu bringen,
brauchen wir einen verbindlichen Grenzwert von 80 Gramm CO2/km im
Jahr 2020 und für 2025 eine weitere Minderung des Grenzwerts auf 60
Gramm", erklärt Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der Deutschen
Umwelthilfe. "Das Mehrkostenargument gilt nicht. Die Vergangenheit
hat bewiesen, dass die anfallenden Kosten für die Minderung der
CO2-Werte am Ende immer niedriger waren, als vorher angekündigt."
Der Kommissionsvorschlag, der offiziell erst im kommenden Monat
vorgestellt werden soll, schlägt einen Grenzwert von 95 Gramm CO2/km
vor. Heftig kritisiert die DUH die Pläne der Kommission, den
Grenzwert für die Jahre 2025 beziehungsweise 2030 erst bis Ende 2014
zu konkretisieren. "Der vielfach auch von Herstellerseite geforderten
Planungssicherheit wäre deutlich mehr gedient, wenn ein langfristiges
Ziel bereits im jetzigen Vorschlag berücksichtigt würde", ergänzt
Dorothee Saar, Leiterin des Verkehrsbereiches der Deutschen
Umwelthilfe. "Der Verkehrssektor muss seine Emissionen bis 2030 um 40
Prozent mindern, wenn die weltweiten Ziele des Klimaschutzes
ernsthaft umgesetzt werden sollen. Deshalb brauchen wir ab 2025 einen
Grenzwert von 60 Gramm CO2/km für alle Neuwagen."
Die Ãœberarbeitung der CO2-Grenzwerte war gesetzlich verpflichtend
geworden nachdem eine EU-Verordnung im Jahr 2009 festgelegt hatte,
dass neue Pkw in der EU ab 2015 im Durchschnitt nicht mehr als 130
Gramm CO2/km ausstoßen dürfen. Die einzelnen Hersteller müssen einen
Flottendurchschnitt erreichen, der sich aus dem Gewicht ihrer
Fahrzeuge berechnet. Ãœberschreiten sie diesen Wert, drohen ihnen hohe
Strafzahlungen.
Pressekontakt:
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer Deutsche Umwelthilfe e.V.,
Hackescher Markt 4, 10178 Berlin, Tel.: 030 2400867-0, Mobil: 0171
3649170, E-Mail: resch(at)duh.de
Dorothee Saar, Leiterin Verkehr Deutsche Umwelthilfe e.V., Hackescher
Markt 4, 10178 Berlin, Tel.: 030 240086772, Mobil: 01511 6225862,
E-Mail: saar(at)duh.de
Daniel Eckold, Pressesprecher, Deutsche Umwelthilfe e.V., Hackescher
Markt 4, 10178 Berlin, Tel.: 030 2400867-22, Mobil: 0151 55017009,
E-Mail: eckold(at)duh.de