(ots) - Immer mehr Menschen in Deutschland sind den hohen
Erwartungen in Beruf und Privatleben nicht mehr gewachsen und leiden
unter einer chronischen Erschöpfung. Sie fühlen sich, als hätte ihnen
jemand jegliche Energie gekappt. "Ausgebrannt", eine
Gesundheitsstörung, die wir unter dem englischen Begriff Burnout
kennen. Diese Krankheit befällt Betroffene nicht einfach wie eine
Erkältung, sondern entwickelt sich häufig schleichend über lange
Zeiträume. Die deutlichen Signale des Körpers werden dabei meistens
zunächst nicht richtig gedeutet: "Wer ständig unter Schlafstörungen,
Grübelneigungen, Antriebslosigkeit, innerer Unruhe oder gar Tinnitus,
Herzrasen oder Kopf- und Rückenschmerzen leidet, sollte dies nicht
ignorieren, sondern dringend seinen Hausarzt konsultieren. Dieser
sollte zeitnah - sofern keine körperlichen Ursachen vorliegen - an
einen Psychiater oder Neurologen überweisen, bevor der dauerhafte
Stress schwere psychische und psychosomatische Beschwerden auslöst",
rät deshalb Kristina Soldo, Diplom-Psychologin von TÜV Rheinland.
Wer die Diagnose Burnout erhält, hat sich einmal für eine Sache,
meist seine Arbeit, überdurchschnittlich stark engagiert,
sprichwörtlich für sie "gebrannt". Auch andauernde Überbelastung im
privaten Umfeld, wie alleinerziehend zu sein oder zu pflegende
Familienangehörige, können zum Burnout führen. Zu den typischen
Faktoren wie erhöhten Qualifikationsanforderungen, permanenter
Verfügbarkeit, Konkurrenzdruck, Angst um den Arbeitsplatz und Stress
im Arbeitsalltag kommen bei Burnout häufig zudem persönliche Probleme
hinzu.
Doch dazu muss es gar nicht erst kommen. Wer Unzufriedenheit
spürt, sollte für sich drei Fragen klären: Wer bin ich? Was will ich
erreichen? Und wie schaffe ich das? "Die erste Frage zielt auf die
eigenen Stärken ab, die zweite auf die eigenen Prinzipien und Werte
und die dritte darauf, ob ich das selbst gesteckte Ziel unter den
gegebenen Voraussetzungen überhaupt erreichen kann und möchte",
betont Kristina Soldo. Weiterhin kommt es zur Vorbeugung von Burnout
auf ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen zum Beispiel einer hohen
Arbeitsbelastung und der Ressourcenaktivierung als Entlastung an -
der so genannten Work-Life-Balance. "Dazu gehört zum Beispiel, auch
einmal Nein zu sagen, eigene Grenzen zu erkennen, Feedback
einzuholen, sich öfter bei der Gartenarbeit, beim Wandern, Sport oder
Lesen zu entspannen und einfach einmal vollständig abzuschalten",
empfiehlt die TÃœV Rheinland-Expertin Kristina Soldo.
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