(ots) - Der Chef des ARD-Teams bei der
Fußball-Europameisterschaft, Jörg Schönenborn, kritisiert
Uefa-Präsident Michel Platini für seine Weigerung, Stellung zu der
Unterdrückung der Menschenrechte in der Ukraine zu nehmen. Der
WDR-Chefredakteur erklärte im Gespräch mit den Zeitungen der
WAZ-Mediengruppe (Samstagausgabe), Sport und Politik seien nicht mehr
zu trennen.
Als positive Gegenspiele zum demonstrativ unpolitischen Platini
führte Schönenborn DFB-Chef Wolfgang Niersbach, dessen Vorgänger Theo
Zwanziger und Nationalelf-Kapitän Philipp Lahm an. Laut Schönenborn
müssen sich nicht alle Nationalkicker zu politischen Fragen äußern:
"Es reicht, wenn sich, beispielsweise, der Kapitän pointiert äußert.
Da wäre auch jemand wie Michel Platini gut beraten, wenn er so etwas
nicht kurzerhand zurückweist."
"Das heißt nicht, dass man in der Ukraine nicht spielen kann",
fügte Schönenborn hinzu. "Aber Diktatoren und Autokraten können nicht
mehr die Rechnung aufmachen, ich kaufe mir ein Turnier - und damit
ein positives Image."
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion(at)waz.de