(ots) - Und die Kinder?
Jetzt also soll eine OECD-Studie am Beispiel Norwegen
unterfüttern, warum das Betreuungsgeld angeblich so ungeheuer
schädlich ist. Dass die staatliche Unterstützung im Norden Europas
jedoch nicht mit den deutschen Plänen vergleichbar ist: egal. Dass
dort viel höhere Summen gezahlt werden: Was soll's? Hauptsache, es
besteht eine Gelegenheit, mal wieder heftig das Projekt
Betreuungsgeld madig zu machen.
Wer noch nach einem Beweis gesucht hat, dass die Debatte um diese
Förderung ideologische bis kampagnenartige Züge hat, findet sie hier.
Die Diskussion hat viel zu tun mit einem Kampf um den richtigen
Lebensentwurf. Doch warum kann man nicht verschiedene Entwürfe gelten
lassen, abgesehen davon, dass es Mischformen gibt wie eine
stundenweise Betreuung? Das ständige Aufrechnen, angeblich
schlechtere Betreuung zu Hause gegen gute Kitas und umgekehrt, nützt
keinem. Hilfreich ist statt eines Entweder-oder ein Sowohl-als-auch.
Beide Formen haben ihre Berechtigung. Und was für das eine Kind gut
ist, muss es nicht für das andere sein.
Manchmal scheint es, als ob für die Kritiker nicht das Wohl der
Kleinkinder im Mittelpunkt steht, sondern anderes. Etwa: Wie lässt
sich erreichen, dass in Zeiten des Fachkräftemangels Frauen in die
Arbeitswelt kommen? Eine berechtigte Frage. Aber dann muss man das
auch direkt sagen.
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