(ots) - Nur kleiner Mutmacher
Mit einer neuen Statistik zu Investitionen in regenerative
Energien will das UN-Umweltprogramm UNEP Mut machen für den
bevorstehenden Erdgipfel in Rio. Das ist verständlich, denn die
Aussichten für die zweite Auflage der Mammut-Konferenz 20 Jahre nach
der Premiere sind alles andere als rosig. Darüber kann auch der
bemerkenswerte Schub für Sonne, Wind und Wasser oder Biogas und
Erdwärme nicht hinwegtäuschen.
Dass selbst Bundeskanzlerin Angela Merkel, die sich auf
internationaler Bühne einen Ruf als Vorkämpferin für Umwelt- und
Klimaschutz erworben hat, nicht teilnimmt, lässt wenig Gutes erahnen.
Zudem wird immer mehr Kritik am Gastgeber Brasilien laut: Die
Konferenz sei schlecht vorbereitet, die Abschlusserklärung nur lausig
formuliert. Trotz ihres pompösen Titels "Die Zukunft, die wir wollen"
könnte am Ende nur heiße Luft herauskommen.
Das alles ist höchst bedauerlich, weil Ressourcenschutz und
Einklang von Ökologie und Ökonomie zentrale Zukunftsfragen sind. Es
wäre so wichtig, Begriffe wie Wachstum zu klären, und die Angst der
Entwicklungsländer vor einer Grünen Wirtschaft ernst zu nehmen. Zu
einem Neo-Kolonialismus, durch den sich Industriestaaten Märkte
sichern, darf es nämlich nicht kommen. Wer weiß: Womöglich liefert
die Zivilgesellschaft mit ihrem Gegengipfel mehr Impulse als die
Rio-Konferenz mit unverbindlichem Politik-Wischiwaschi.
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