PresseKat - Investoren für die Bundesliga

Investoren für die Bundesliga

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Auf der Mitgliederversammlung des Ligaverbandes in Frankfurt waren hitzige Diskussionen vorprogammiert. Es ging kürzlich um die so genannte 50+1-Regel und für eine Mehrheitsbeteiligung von Investoren in den deutschen Fußball-Proficlubs. Mitte Oktober hatte der Ligavorstand die Empfehlung gegeben, die bestehende Regelung beizubehalten und künftig keine Stimmenmehrheit von Investoren zuzulassen. Im Vorfeld dieser Diskussion sprach die Sportbiz-Online.de-Redaktion mit dem ehemaligen Fußball-Manager von Hannover 96 und heutigem Gesellschafter der Züricher Boutique Football, Ilja Kaenzig, und Rainer Ottemann, Chef von KBC-Asset-Management in Deutschland und Österreich.

(firmenpresse) - Herr Ottemann, Herr Kaenzig, wie seriös ist der bezahlte Fußball? Können Sie einem Investor raten, sich für einen Fußball-Club zu engagieren?

Ottemann: Ein Fußball-Club ist heute ein Wirtschaftsunternehmen und daher kann ein seriöser Investor auf jeden Fall investieren, sofern er damit seine Investmentziele erreichen kann und das Investment in seine gesamte Anlagestrategie passt. Letzterer Punkt ist meiner Ansicht nach wichtig, da es bei diesem Investment in der Mehrzahl der Fälle nicht um ein kurzfristiges taktisches Investment geht, sondern eine langfristige strategische Anlage gefragt ist. Dazu bedarf es eines höheren "committments" - was durchaus beidseitig gilt.

Kaenzig: Dem kann ich zustimmen. Der professionelle Fußball ist heute ein Teil der Unterhaltungsindustrie und insofern nicht per se "unseriös". Für einen Fußball-Investor sehe ich noch ein entscheidendes Asset. Sein "Anlage-Objekt" bleibt für ihn sehr transparent, denn sein Club wird fast täglich in den Medien bewertet. Er ist also immer schnell über die Performance seines Investments im Bilde.

Was kann, was sollte Investoren bei ihrem Fußball-Engagment "antreiben"?

Kaenzig: Es ist auf jeden Fall ein alternatives Investment für ihn, das mit großen Emotionen behaftet ist. Im Zuge der fortschreitenden Globalisierung im professionellen Fußball erwartet ihn ein Big Business in einem Milliarden-Markt.

Ottemann: Jedes Investment sollte zunächst eng mit wirtschaftlichen Motiven begründet sein, wir sprechen ja hier nicht über Gemeinnützigkeit und reines Sponsoring (was ja auch wirtschaftlich motiviert ist) und auch nicht über Mäzene, deren Verdienste gerade in Sport und Kultur unverzichtbar sind. Dennoch denke ich, dass gerade im Fußball der "Treiber" nicht allein wirtschaftliche Interessen sein dürfen. Fußball hat auch ganz viel mit Emotion, regionalen Wurzeln und Tradition zu tun.

Wie sollte ein Investor damit umgehen?





Ottemann: Das sollte er auch "leben", ansonsten passt ein derartiges Investment nicht zu seinem Profil, um es im Fachjargon zu sagen, es ist nicht anlegergerecht. Wir haben in der Vergangenheit immer gesehen, das ein tragfähiges wirtschaftliches und sportliches Konzept die Voraussetzung für ein erfolgreiches Unternehmen "Fußball" sind. Ist diese Basis unzureichend, werden Emotionen und Tradition allein nicht helfen, auch nicht bei der Suche nach einem seriösen Investor.

Welche wirtschaftliche Voraussetzungen sollte ein Bundesligaclub erfüllen, damit er für einen Investor interessant ist?

Kaenzig: Es gibt für jeden Club unterschiedliche Merkmale. Eines ist aber besonders relevant: Der Verein sollte noch nicht an seine sportlichen und wirtschaftlichen Grenzen gestoßen sein. In dieser Situation könnte auch ein Investor, auch wenn er über ein großes Budget verfügt, nicht mehr weiterhelfen.

Ottemann: Die sportlichen Ziele müssen dem wirtschaftlich Machbaren folgen. Das kann bedeuten, dass ein mehrjähriger Stufenplan erforderlich ist, um gesteckte Ziele mit vertretbaren Investitionen erreichen zu können. Darum kann es für einen Investor auch interessant sein, in eine funktionierende Struktur eines 2. Liga Vereins zu investieren, ohne dass das Investmentziel um jeden Preis der sofortige Aufstieg sein muss. Es muss gewährleistet sein, dass wirtschaftliche und sportliche Kompetenz derart organisiert sind, dass in der Summe damit die Basis für ein erfolgreiches Management des Fußball - Unternehmens gelegt ist.

Darf man auch in erfolgreiche "Projekte" investieren?

Ottemann: Selbstverständlich ist es für einen Investor interessant, in ein bereits nachweislich erfolgreiches Unternehmen zu investieren, dafür gibt es im deutschen Fußball Gott sei Dank einige Kandidaten. Ob das für die betreffenden Vereine dann auch die beste Lösung ist, kann von außen nicht pauschal beurteilt werden.

Was darf sich ein Club, für den sich ein Investor interessiert, überhaupt nicht leisten?

Kaenzig: Drücken wir es einmal positiv aus: Er muss sich der Finanzwelt öffnen, er muss ihr Handeln verstehen. Und: Die Club-Führung sollte auf einen Investor eingehen können. Wenn eine Vereinsführung nur in Spieler investieren möchte, ist das sicher kein erfolgversprechendes Business-Modell. Problematisch ist es auch, wenn das Management keine Entscheidungen treffen kann, weil bestimmte Interessengruppen innerhalb des Vereins diese verhindern. Als Beispiel fällt mir hier der Hamburger SV ein, bei dem die HSV-Supporter (eine mitgliederstarke Fan-Gruppe- d.Red.) einen großen Einfluss auf die Vereinsgeschicke haben. So etwas schreckt Investoren ab.

Ottemann: Es gibt natürlich weitere Negativbeispiele im deutschen Fußball, und nicht alle davon haben sich wieder erholt und sich aus Investorensicht zu interessanten "turnaround" Unternehmen entwickelt. Ich denke, dass in diesen Fällen sehr häufig das alte Sprichwort "Der schlechte Fisch stinkt vom Kopf" Gültigkeit hat. Unrealistische sportliche Ziele, die weit über das wirtschaftlich Vertretbare hinausgingen, Kompetenzgerangel im wirtschaftlichen und sportlichen Bereich, Intransparenz betreffend der sich verschlechternden wirtschaftlichen Situation und letztlich persönliche Profilierungssüchte in der Vereinsführung führen eben auch zum Versagen auf dem Platz.

Geht es auch anders?

Ottemann: Umgekehrt ist es seltener, ein sportlich enttäuschendes Abschneiden bedeutet nicht zwangsläufig das wirtschaftliche Aus, sofern die bereits erwähnten Erfolgs - Voraussetzungen im Management vorhanden sind. Auf jeden Fall gilt auch: mit gesunder Struktur kann man sportlich erhobenen Hauptes auch mal absteigen, der Imageschaden ist dann sehr begrenzt. Passiert das aber mit gleichzeitigem Versagen im Management, haben Sie über Jahre einen schwer reparablen Imageschaden, der sich bei der Suche nach Investoren und Sponsoren äußerst nachteilig auswirkt.

Wäre ein Profifußball-Club auch für einen Fonds interessant?

Ottemann: Grundsätzlich ist die Profifußball-Club AG für einen Publikumsfonds interessant. Wichtig ist natürlich, dass eine solche Anlage zum Fondsuniversum passt und überdurchschnittliche Performanceerwartungen erfüllt. In der Konsequenz heißt das, dass dieses Investment nur für sehr wenige Publikumsfonds infrage kommt, da sie ganz einfach nicht in das Anlage-universum des Fonds passen. Die Performanceerwartung spielt natürlich eine wichtige Rolle, ob sie im Vergleich zu anderen Branchen ein langfristiges Investment rechtfertigt, ist aber fraglich.

Welche Struktur würde denn Ihrer Ansicht nach zu einem Fußballclub passen?

Ottemann: Ich denke, eine geschlossene Fondsbeteiligungsstruktur würde dem Fußball - Club Investment eher gerecht, da sie nicht dem Diktat der schnelllebigen Kapitalmärkte unterworfen wäre und sich auch an Investoren wendet, die zielgerichtet das Investment "Fußball-Club" suchen. Ein Investor, der einen breit diversifizierten Fonds kauft, interessiert sich doch gar nicht für den Einzelwert der "Fußball-Club" AG.

Kaenzig: Das sehe ich ähnlich. Prinzipiell halte ich aber einen Fonds nicht für den geeigneten Investor für einen Fußball-Club. Das mitunter kurzfristige "Anlage-Denken" des Fondsmanagers könnte die nachhaltige Entwicklung eines Vereins behindern.

Welche "Mitbestimmungsrechte" würden Sie Investoren in einem Verein zusprechen?

Ottemann: Es kann sicherlich kein Unternehmen erwarten, dass ein mehrheitlich beteiligter Investor auf seine Mitbestimmungsrechte verzichtet. Eine entsprechende Besetzung der Aufsichtsgremien oder beschlussfähiger Ausschüsse, in denen die "milestones" beschlossen und kontrolliert werden, wäre folglich zu vereinbaren. Anders sieht es allerdings mit dem Eingriff in das Tagesgeschäft aus. Hier sehr ich eine "Beteiligung" sehr kritisch. Wenn ein Investor in einen Fußball - Club investiert, sollte er die Management Struktur geprüft und für gut befunden haben. Wenn es dann später Handlungsbedarf gibt, entscheiden das die eingesetzten Gremien, in denen er ja mitwirkt. Andere "Motive" eines Investors würde ich für nicht förderlich halten.

Kaenzig: Darüber hinaus sollte sich das Management darüber im Klaren sein, dass für einen Investor Kontrollmechanismen innerhalb des Clubs unabdingbar sind. Diese wird er in aller Regel über sein Führungspersonal, sei es im operativen Management des Clubs oder in den relevanten Gremien, realisieren. Das könnte konträr zu Intentionen einer manchen Vereinsführung sein, die auf der Suche nach dem kurzfristigen Erfolg und persönlichen Eitelkeiten, das Geld eines Investors gerne mit vollen Händen ausgeben würde.

Könnten Sie Vereinen einen Börsengang empfehlen?

Kaenzig: Börsengänge von Fußballvereinen sind ein Modell der New Economy, das heute meiner Meinung nach der Vergangenheit angehört. Mittlerweile gibt es für Clubs andere Optionen, Finanzierungsquellen zu erschließen. Hier sehe ich an erster Stelle private Investoren, die für den Verein interessant sind. Darüber hinaus sind bei einem Börsengang umfangreiche Publikationspflichten zu erfüllen, die für den Verein mit nicht unerheblichen Kosten verbunden sind.

Ottemann: Wenn ein Unternehmen den Schritt Börsengang geht, hat das ja nicht nur das Ziel der Kapitalbeschaffung, sondern zieht einen erheblichen formalen und administrativen Aufwand nach sich, der sich aus der existierenden Gesetzeslage ergibt. Ein Fußballclub muss sich ganz einfach die Frage stellen, ob man das wirklich will. Darüber hinaus darf man sich nicht der Illusion hingeben, als Fußballclub an der Börse im Vergleich zu anderen Gesellschaften anders oder gar bevorzugt behandelt zu werden. Wie gerade die jüngste Vergangenheit bewiesen hat, werden bei Kapitalmarktturbulenzen auch Werte erheblich in Mitleidenschaft gezogen, die fundamental absolut gesund darstellen. Auch über diese Wahrheiten der Börsenwelt muss man sich im Vorwege im Klaren sein.

Aber eine Aktie an der Wand ist doch sehr dekorativ?

Ottemann: Und so charmant ich es als Fußballfan auch finde, mir die Aktie meines Vereins in gedruckter Form zu besorgen und an einem Lieblingsplatz aufzuhängen, ganz ehrlich gesagt bieten die Merchandising Produkte doch ganz interessante Alternativen. Und als Verein ist es denke ich besser, sich auf seine Kernkompetenz zu konzentrieren und diese in professioneller Weise umzusetzen. Dabei stehen die langfristig strategischen Aufgaben allzu oft im Gegensatz zu den kurzfristig getriebenen Erwartungen der Kapitalmärkte. Ich bin für Beteiligungskonzepte, aber es gibt meines Erachtens bessere Modelle als die Aktie, wie bereits erwähnt halte ich die geschlossene Fondsbeteiligung oder andere außerbörsliche Strukturen für weitaus geeigneter.

Behindert die bestehende "50+1-Regel" die Wettbewerbsfähigkeit der Bundesliga-Vereine?

Kaenzig: Die 50+1-Regel behindert die Clubs, sich an die verändernden globalen Märkte anzupassen. Dadurch entstehen natürlich Wettbewerbs-nachteile für die deutschen Vereine. Dass sich die Bundesligaclubs mit Investoren mitunter schwer tun, liegt an der traditionellen Vereinsstruktur hier im Lande. In England gehören Investoren zum ganz normalen Fußball-Business. Sie haben in der Premier League auch für mehr Wettbewerb gesorgt, wie das Beispiel Chelsea London dokumentiert. Bevor der russische Milliardär Abramowitsch in den Verein investierte, dümpelte dieser im Mittelmaß. Heute gehört er zur europäischen Spitze.

Ottemann: Ich denke, dass es für seriöse Investoren nicht zwangsläufig um eine "50 + 1" Beteiligung geht. Diese Regelung ist daher nicht der entscheidende Punkt für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Vereine. Wenn die wirtschaftlichen und sportlichen Rahmendaten stimmig sind und ein tragfähiges Konzept für die Zukunft vorliegt, ist ein Fußballclub eine interessantes Investment. Wenn ein Investor dann alles von "50 + 1" abhängig macht, würde ich dessen Motive genauer hinterfragen.

Welche Bundesliga-Vereine kämen für einen privaten Investor in Frage?

Ottemann: Diese Frage zu beantworten, ohne einen konkreteren Einblick zu haben, führt natürlich zu einer sehr subjektiven Antwort. Deshalb kann meine Antwort keinen Anspruch auf Vollständigkeit haben und erst recht keine Empfehlung sein. Ferner gehört natürlich bei einem geeigneten Verein auch die Bereitschaft und die erforderliche formelle Struktur dazu, einen potentiellen Investor aufzunehmen. Wenn ich diesen Punkt auch einfach mal offen lasse, bieten sich natürlich unsere seit langem kontinuierlich auf der internationalen Bühne vertretenen Vereine an, FC Bayern und Werder seien beispielhaft genannt.

Das ist aber ein bescheidenes Portfolio aus denen Investoren auswählen können ...

Ottemann ... Aus Investorensicht mag aber der Blick auf andere Vereine, die sich mit einem guten Konzept systematisch Schritt für Schritt nach oben arbeiten und möglicherweise in absehbarer Zeit nachhaltig im internationalen Konzert mitspielen können, noch attraktiver sein. Ich denke hier - wieder beispielhaft - an Hannover 96, 1.FC Köln oder Eintracht Frankfurt. In der 2. Liga gibt es sicherlich auch interessante Alternativen.

Kaenzig: Ich möchte auf ihre Ausgangsfrage zurückkommen. Ein Club, der für einen Investor interessant sein will, muss nicht zwangsläufig in der 1. Liga spielen. Er sollte vielmehr über ein großes sportliches Potenzial, eine große Tradition und eine große Fan-Gemeinde verfügen. Wenn dann noch ein entsprechender Wirtschaftsraum hinzukommt, ist das mit Sicherheit ein interessantes Investment. Rot-Weiß Essen wäre meiner Ansicht nach ein Club, der diese Kriterien erfüllen würde. Das heißt im Klartext, dass auch so genannte "unterklassige" Vereine interessant für Investoren sein können.

Ottemann: Daran kann ich gerne anknüpfen. Wenn ein Investor vor 3 Jahren mit Herrn Hopp zusammen über das Konzept 1899 Hoffenheim gesprochen hätte ..., wir kennen alle das zwischenzeitliche Ergebnis. Um also Ihre Frage zu beantworten. Ja. Ein gutes langfristiges Konzept in der 3. Liga wäre mit als Investor lieber als ein intransparentes Kartenhaus in der 1. Liga, das aufgebaut ist auf der Illusion des internationalen Geschäfts, welches dann wahrscheinlich nicht eintritt.

Welche Renditen sollten bei einem solchen Fußballclub-Investment realistischer Weise anvisiert werden?

Ottemann: Diese Frage sollten sich Investoren immer sehr genau stellen. Sie können heute weitgehend risikolos zwischen 4% - 5% p.a. erzielen und wir haben alle beobachten dürfen, wozu Renditeerwartungen von 25% p.a. führen können. Die Wahrheit liegt für eine unternehmerische Beteiligung irgendwo in der Mitte und ist abhängig von dem Risiko, welches der Investor eingeht. Auch stellt sich die Frage, ob jährliche Ausschüttungen realistisch sind oder ob ein Ertrag komplett in kumulierter Form am Ende einer vereinbarten Laufzeit erwirtschaftet wird. Das Ziel sollte aber, und zwar ohne eine fremdfinanzierte Hebelkonstruktion zu verwenden, über eine langfristige Laufzeit bei 12% plus x liegen.

Kaenzig: Ich bin der Auffassung, dass man klassische klassische Renditemaßstäbe nicht an einen Fußballclub stellen sollte. Dessen Asset liegt in seiner Wertsteigerung im Laufe der Jahre und diese kann der Investor beim Exit realisieren.

Was wären die negativen Auswirkungen für die Vereine beim Wegfall der 50+1-Regel?

Ottemann: Obwohl ein Investor sein Investment grundsätzlich nicht ohne Einwilligung seitens des Vereins tätigen kann, können Investoren mehrheitlich an Fußballclubs beteiligt werden, deren wie auch immer gearteten Eigeninteressen langfristig den Planungen im Verein entgegenstehen. Daraus entstehende Streitigkeiten werden den sportlichen Erfolg bestimmt nicht fördern und insgesamt dem öffentlichen Image des Vereins schaden. Ich kann also nur empfehlen, die Zügel in der Hand zu behalten, auch ohne 50 + 1 Regelung. Wie gesagt, für einen seriösen Investor mit Motiven, die die erfolgreiche Entwicklung des Vereins in den Vordergrund stellen, wird diese Regelung kein Dogma sein.

Würden die "kleinen" Clubs nicht abgehängt, weil nur die "großen" für Investoren interessant wären?

Ottemann: Es besteht auch heute schon eine Zweiklassen - Gesellschaft. Die ist aber auch dadurch entstanden, dass einige Vereine seit Jahren konzeptionell und folglich sportlich erfolgreich arbeiten und andere nicht. Der FCK beispielsweise ist durch ein Jammertal gegangen, dafür kann wohl niemand die Erfolgreichen der Branche verantwortlich machen. Möglicherweise gibt es ja zukünftig tatsächlich eine Europaliga. Eigentlich eine Konsequenz der Zweiklassengesellschaft. Dennoch sind nicht nur diese Clubs für Investoren interessant. Die "großen" müssen auch nicht zwangsläufig immer die großen bleiben und klein kann auch ganz schön clever sein. Es nützt also nichts, über diese Zweiklassengesellschaft zu lamentieren, sondern man muß schauen, aus den machbaren Gegebenheiten das Optimum rauszuholen. Der Fan wird es am Ende danken.

Wer kann Club-Investor werden?

Ottemann: Ich halte grundsätzlich die Bedürfnisse und "Gesetze" des Kapitalmarktes im Sinne der Börsen mit denen eines Fußballclubs für schwer vereinbar. Das gilt besonders für Clubs aus der "zweiten Reihe". Daher scheiden Publikumsfonds, Banken und wahrscheinlich Private Equity Unternehmen eher aus. Unternehmen im Sinne eines Zusammenschlusses von wenigen oder auch zahlreichen Investoren, z.B. einer geschlossenen Beteilungsgesellschaft für einen Fußballclub, ist meines Erachtens mit der Interessenlage beider Beteiligten -nämlich Club und Investor - besser in Einklang zu bringen.

Kaenzig: Interessante Investoren für einen Fußballclub könnten Stadionbetreiber, Companies aus der Unterhaltungsindustrie und natürlich private Unternehmer sein, die bereits Erfahrungen mit dem Profisportclubs gesammelt haben.

Herr Ottemann, eine persönliche Frage zum Abschluss unseres Gesprächs: Was gefällt Ihnen am Hamburger SV so gut?

Ottemann: Wieder eine sehr subjektive Antwort. Ich habe jahrelang in Hamburg gelebt und verbinde tolle Erlebnisse mit dem HSV ? unvergessen immer wieder unser 1:0 gegen Juventus in Athen, Felix Magaths Traumtor. Nostalgie gehört dazu. Ich bin aber auch zufrieden mit der Arbeit des Managements und mit den sportlichen Ergebnissen kann man das auch immer öfter sein. Sollte der HSV einen Investor benötigen, so glaube ich, dass in den vergangenen Jahren eine gute Basis gelegt wurde, die ein solches Investment attraktiv macht.

(SON/Dieter Hintermeier, 21.11.2008)

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