(ots) - Es regnet in Strömen. Klatschnass duckt sich
"Frau" Schreiadler in ihren Horst. Sie ist unruhig. Liegt es am
Regen? Ihre Unruhe erklärt sich dann plötzlich, als ein winziges
Federbällchen mit großen, neugieren Augen unter der Brust des
Altvogels in die Welt blickt: Das erste von zwei Schreiadler-Küken
ist geschlüpft! Für die Mitarbeiter der Deutschen Wildtier Stiftung
ein freudiges Ereignis. "Wir sind alle seit Wochen gespannt", sagt
Dr. Andreas Kinser, Koordinator des Schreiadler-Schutzprogramms der
Deutschen Wildtier Stiftung. Am 11. Juni ist es dann endlich so weit.
Das Schreiadler-Küken ist über die Live-Kamera der Stiftung unter
www.DeutscheWildtierStiftung.de direkt zu beobachten.
Mit einem Klick kann jeder beobachten, wie aus dem flauschigen
Winzling ein stolzer Jungvogel wird. Dafür fliegen die Altvögel
Frösche oder kleine Säugetiere wie Mäuse und Maulwürfe in den
Adlerhorst. Dieser Horst befindet sich im lettischen Naturreservats
Teici, wo die Deutsche Wildtier Stiftung im Rahmen des
Schreiadler-Schutzprogramms mit Dr. Bergmanis zusammenarbeitet. Dr.
Bergmanis hat mit finanzieller Unterstützung durch die Stiftung auch
die Kamera installiert. "Durch die Schreiadler-Kamera gewinnen wir
neue, wichtige Erkenntnisse über das Fütterungsverhalten der stark
gefährdeten Adler-Art", sagt Dr. Andreas Kinser. "Diese Informationen
helfen uns, geeignete Schutzmaßnahmen zu entwickeln." Denn in
Deutschland sind die Schreiadler vom Aussterben bedroht. Es gibt nur
noch knapp 100 Brutpaare. Ursache sind vor allem die Intensivierungen
in der Land- und Forstwirtschaft. In einem Modellprojekt, das durch
das Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des
Bundesumweltministeriums gefördert wird, erprobt die Deutsche
Wildtier Stiftung derzeit, wie man das Angebot an Beutetieren in den
Schreiadler-Lebensräumen erhöhen kann. "Die Schutzmaßnahmen werden
jedoch erst dann großflächig greifen, wenn eine
schreiadlerfreundliche Landbewirtschaftung nicht zu wirtschaftlichen
Nachteilen führt", so Kinser.
Im Spätsommer - etwa Mitte September - machen sich die Schreiadler
auf den Weg in ihre Winterquartiere im südlichen Afrika. Bis dahin
muss der Nachwuchs groß und kräftig sein. Wie aus einem kleinen Küken
ein stolzer Schreiadler wird, können Sie täglich live über
www.DeutscheWildtierStiftung.de mitverfolgen. "Adler-TV hat schon
eine richtige Fan-Gemeinde", sagt Kinser. "Wer einmal in den
Adlerhorst geblickt hat, kann sich der Faszination nicht mehr
entziehen."
Pressekontakt:
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E.Goris(at)DeutscheWildtierStiftung.de, www.DeutscheWildtierStiftung.de