(ots) - Global Entertainment & Media Outlook von
PwC: Branchenerlöse steigen 2011 um 4,9 Prozent / 2016 nutzen 3
Milliarden Verbraucher mobiles Internet / China überholt Deutschland
Die globale Medienbranche wächst vor allem online: Im vergangenen
Jahr stieg der Umsatz mit digitalen Medien um 17,6 Prozent, während
nicht-digitale Medien nur um 0,6 Prozent zulegen konnten. Insgesamt
verzeichnete die Medienindustrie gegenüber 2010 ein Umsatzplus von
4,9 Prozent auf rund 1,6 Billionen US-Dollar, wie aus dem "Global
Entertainment and Media Outlook: 2012 - 2016" der
Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC hervorgeht.
Nach Einschätzung der PwC-Experten wird der Trend zur
Digitalisierung in den kommenden Jahren anhalten: Im Jahr 2016
entfallen voraussichtlich 37,5 Prozent des weltweiten
Branchenumsatzes auf digitale Medien, derzeit sind es 28 Prozent.
Eine wesentliche Ursache dieser Entwicklung ist die rasant steigende
Verbreitung von Smartphones und Tablet-PCs: Für den mobilen
Internetzugang werden die Verbraucher in fünf Jahren annähernd so
viel Geld ausgeben wie für den stationären Internetanschluss. "Für
Medienunternehmen stellt sich angesichts dieser Entwicklung nicht
mehr die Frage, ob sie ihre Inhalte digital und online anbieten
sollen. Es geht vielmehr darum, mit welchem Geschäftsmodell sie sich
in der digitalen und zunehmend mobilen Wertschöpfungskette etablieren
können", kommentiert Werner Ballhaus, Leiter des Bereichs
Technologie, Medien und Telekommunikation bei PwC.
Die Musikindustrie beispielsweise wird voraussichtlich bereits
2015 mit Download- und Streaming-Angeboten höhere Umsätze erzielen
als mit dem Verkauf von CDs, die Videospielbranche erreicht diesen
Punkt wahrscheinlich schon 2013. Allerdings erfasst die
Digitalisierung andere Bereiche der Medienindustrie langsamer:
Magazine werden auch in fünf Jahren vor allem auf Papier gelesen. Auf
digitale Ausgaben für PCs oder Tablet-PCs werden 2016 voraussichtlich
erst gut zehn Prozent des Umsatzes entfallen.
Für den Medienmarkt insgesamt prognostiziert PwC ein jährliches
Wachstum um durchschnittlich 5,7 Prozent auf gut 2,1 Billionen
US-Dollar im Jahr 2016. Von dieser Summe entfallen knapp 966
Milliarden US-Dollar - ein Plus von durchschnittlich 3,8 Prozent p.a.
- auf Ausgaben der Endverbraucher (2011: 802 Milliarden US). Die
Werbeerlöse werden voraussichtlich um durchschnittlich 6,4 Prozent
pro Jahr auf 661 Milliarden US-Dollar zulegen (2011: 486 Milliarden
US-Dollar), während der Umsatz aus Internet-Zugangsentgelten (mobil
und stationär) deutlich um durchschnittlich 9,3 Prozent auf rund 493
Milliarden US-Dollar steigen soll (2011: 317 Milliarden US-Dollar).
Werbung auf allen Kanälen
Da das Internet im Alltag der Konsumenten immer mehr Raum
einnimmt, steigt auch die Bedeutung der Online-Werbung weiter. Bis
zum Jahr 2016 werden die im Internet erzielten Werbeeinnahmen um
jährlich 15,9 Prozent auf dann 188 Milliarden US-Dollar zulegen. Für
das mobile Internet prognostizieren die Experten sogar einen Anstieg
um durchschnittlich 36,5 Prozent.
"Soziale Netzwerke, personalisierte Suchmaschinen-Werbung und
ortsabhängige Services bieten der Werbeindustrie hervorragende
Chancen, potenzielle Käufer zielgenau anzusprechen. Auf der anderen
Seite wachsen bei den Konsumenten die Datenschutzbedenken. Eine
dauerhaft erfolgreiche Werbestrategie muss diese Sorgen ernst nehmen
und den Verbrauchern gleichzeitig einen nachvollziehbaren Gegenwert
für die von ihnen preisgegeben Daten liefern", betont Ballhaus. Auch
wenn das Internet aufholt, bleibt das Fernsehen zumindest
mittelfristig die wichtigste Werbeplattform. Die Erlöse aus TV-Spots
und Werbesendungen werden bis 2016 um durchschnittlich 6,6 Prozent
auf knapp 255 Milliarden US-Dollar steigen. Allerdings sind in dieser
Summe auch die Einnahmen enthalten, die TV-Sender durch Werbung auf
eigenen Internetseiten erzielen.
Deutscher Medienmarkt fällt im internationalen Vergleich zurück
Die Gewichte in der globalen Medienbranche werden sich in den
kommenden Jahren nicht nur auf Grund der technologischen Entwicklung
verschieben, sondern auch wegen des anhaltenden Wirtschaftsbooms in
den Schwellenländern. Mit einem Umsatz von 109 Milliarden US-Dollar
hat China bereits im vergangenen Jahr Deutschland (99 Milliarden
US-Dollar) als drittgrößten Medienmarkt abgelöst - den zweithöchsten
Umsatz verbuchte Japan (193 Milliarden US-Dollar), während die USA
mit einem Branchenerlös von fast 464 Milliarden US-Dollar
unangefochten an der Spitze lagen.
Bis 2016 werden die Erlöse der Medienbranche in China nach
Einschätzung der PwC-Experten um jahresdurchschnittlich zwölf Prozent
wachsen und damit schneller als in jedem anderen Land. Auf dem
zweiten Rang folgt Brasilien. Mit einem Umsatzplus von
durchschnittlich 10,6 Prozent pro Jahr wird der südamerikanische
Staat bis 2016 voraussichtlich an Kanada und Italien vorbeiziehen.
Im "Global Entertainment and Media Outlook" analysiert PwC
alljährlich die Schlüsseltrends in der weltweiten Unterhaltungs- und
Medienbranche. Aus den Trends werden Umsatzprognosen für 13
Teilbranchen des Medienmarktes in 48 Ländern abgeleitet. Zu den
beobachteten Segmenten zählen Internet (Werbeeinnahmen und
Zugangsentgelte), Fernsehen (Werbung, Gebühren und andere Entgelte,
beispielsweise für Pay-TV), Musik (u.a. Tonträgerverkauf und
Downloads), Film (Kino, DVD-Verkauf und -Verleih sowie Downloads),
Videospiele und Radio. Hinzu kommen die Verkaufs- und Werbeerlöse der
klassischen, überwiegend nicht-elektronischen Medien (Zeitungen,
Fach- und Publikumszeitschriften sowie Bücher) und Außenwerbung.
Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.pwc.de/outlook_2012
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