PresseKat - Studie zu Investitionskosten für Smart Grids / VKU: Was kosten die intelligenten Netze der Zukunft?

Studie zu Investitionskosten für Smart Grids / VKU: Was kosten die intelligenten Netze der Zukunft?

ID: 659147

(ots) - Die deutschen Verteilnetzbetreiber müssen bis 2030
sieben Milliarden Euro in den Aufbau intelligenter Netze (Smart
Grids) investieren. Das ist ein Ergebnis einer Studie, die der
Verband kommunaler Unternehmen (VKU) bei der renommierten
Beratungsgesellschaft KEMA in Auftrag gegeben hat. "Für die
Entwicklung eines Smart Grid spielen die Verteilnetzbetreiber die
entscheidende Rolle. Durch die Energiewende müssen die Verteilnetze
neue Aufgaben übernehmen, insbesondere durch die vermehrte Aufnahme
dezentral erzeugten Stroms durch erneuerbare Energien und die
Einbindung steuerbarer Verbraucher wie Wärmepumpen oder
Elektroautos", erklärt VKU-Hauptgeschäftsführer Hans-Joachim Reck.
"Der Ausbau lokaler und regionaler Smart Grids ist zudem weitaus
kostengünstiger als sich ausschließlich auf Investitionen in die
Stromautobahnen und ferne Offshore-Windparks zu konzentrieren."

Reck weiter: "Der derzeitige Regulierungsrahmen unterstützt die
Entwicklung hin zu intelligenten Netzen allerdings nur unzureichend.
Um bessere Investitionsanreize zu bieten, sollte man endlich den
Zeitverzug bei der Anerkennung von Investitionen in die Verteilnetze
beseitigen. Zudem sind finanzielle Anreize für Innovationen und
Forschungs- und Entwicklungsausgaben dringend notwendig", fordert
Reck. Das Stromnetz der Zukunft ist durch viele unterschiedliche
Erzeugungsarten und eine sehr hohe Vernetzung gekennzeichnet. "Ein
dezentrales Smart Grid ist Voraussetzung, um die in der Erzeugung
schwankenden erneuerbaren Energien zu steuern. Die Studie zeigt
erstmals, welche Investitionen für die zusätzliche Intelligenz in den
Verteilnetzen erforderlich sind", so der renommierte Experte Claas F.
Hülsen von DNV KEMA Energy & Sustainability. Die Studie beschreibt,
wie sich die Stromversorgungsstruktur im städtischen und ländlichen
Raum künftig entwickelt und identifiziert die Anforderungen an die




Informations- und Kommunikationstechnologie für Verteilnetze im Jahr
2020 und im Jahr 2030.

Basis für ein Smart Grid ist der Ausbau der Informations- und
Kommunikationstechnologie. Derzeit gibt es keine großen
Kostenabweichungen zwischen städtischen und ländlichen Gebieten. Die
Studie zeigt, dass sich das in Zukunft ändern wird. Da der Ausbau der
dezentralen Energien auf dem Land größer ist als in der Stadt, werden
die Investitionskosten im ländlichen Raum stärker ansteigen. Die
Szenarien in der Studie stellen dabei mögliche realistische
Ausprägungen zwischen einer zentral und einer dezentral orientierten
Entwicklung dar. Erneuerbare Energien wie Photovoltaik und
Onshore-Wind, und potenziell steuerbare Verbraucher wie
Elektrofahrzeuge werden in den nächsten Jahren eine hohe Dynamik und
im Bereich der Verteilnetze einen starken Zuwachs haben.

Neben den Kosten für die Weiterentwicklung der intelligenten Netze
gibt es aktuell einen Investitionsbedarf von 25 Milliarden Euro bis
2030 in die Verteilnetze. Ohne diesen Aus- und Umbau wird es immer
häufiger zu Zeiten kommen, in denen erneuerbare Energien
heruntergeregelt werden müssen, weil die Netze sie nicht mehr
versorgungssicher aufnehmen und weiterleiten können. "Die Kosten für
die Smart Grids und die normalen Modernisierungskosten machen
deutlich, dass wir neben der Energiewende jetzt in der konkreten
Umsetzung auch eine Regulierungswende brauchen, damit die notwendigen
Investitionen getätigt werden", so Reck abschließend.

Die Kurzfassung der Studie finden Sie auf der VKU-Webseite unter:
www.vku.de/smart_grid_studie

Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) vertritt über 1.400
kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie,
Wasser/Abwasser und Abfallwirtschaft. Mit 236.000 Beschäftigten
wurden 2009 Umsatzerlöse von rund 94 Milliarden Euro erwirtschaftet
und etwa 8 Milliarden Euro investiert. Die VKU-Mitgliedsunternehmen
haben im Endkundensegment einen Marktanteil von 54,2 Prozent in der
Strom-, 67,7 Prozent in der Erdgas-, 76,3 Prozent in der
Trinkwasser-, 58,2 Prozent in der Wärmeversorgung und 12,8 Prozent in
der Abwasserentsorgung.



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Datum: 14.06.2012 - 10:20 Uhr
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