(ots) - Die Reaktionen sind so, wie man es erwarten konnte.
Die Gelegenheit, um mit dem Finger auf Mehmet Scholl zu zeigen, wurde
reichlich genutzt. Allgemeiner Tenor in den gedruckten Medien:
Super-Mario hat zwei wunderbare Tore geschossen und dem lieben
Scholli gezeigt, dass es klüger ist, die Klappe nicht zu weit
aufzureißen, wenn man als TV-Kritiker vor einem Millionenpublikum im
Fernsehstudio steht. Und gegen diese Schadenfreude ist auch kaum
etwas einzuwenden, weil Scholl tatsächlich viel zu ätzend gelästert
hatte, um seine Meinung zu unterstreichen. Das ist aber auch schon
alles, was man dem ansonsten so erfrischenden TV-Typen vorwerfen
kann. Es ist ja beileibe nicht so, als sei Scholls Kritik am
deutschen Torjäger vollkommen sinnfrei. Man gucke nur mal nach
Dortmund. Dort folgt Trainer Jürgen Klopp kompromisslos einem
internationalen Trend und setzt auf den jagenden Stürmer. Einem
Spielertypen also, der nicht nur torgefährlich, sondern obendrein
schnell, laufbereit und trickreich ist. So einer ist Mario Gomez ganz
sicher nicht. Der Bayern-Stürmer gehört, auch wenn in sehr moderner
Ausprägung, nach wie vor zur Gattung Stoßstürmer, zu einem Kicker
eben, der ohne die perfekte Zuarbeit seiner Kollegen kaum erfolgreich
zum Abschluss kommen kann. Und wenn Mehmet Scholl eher ein Verfechter
der Kloppschen Fußballphilosophie ist, dann ist das, ohne die
großartigen Leistungen von Mario Gomez schmälern zu wollen, auch
vollkommen in Ordnung so. Ganz sicher steht Scholl zu Recht in der
Kritik, aber jetzt so zu tun, als hätte er nur einen begrenzten
Durchblick, wäre ein bisschen viel Schwarz-Weiß auf einmal.
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