(ots) - Das Deutsche Kinderhilfswerk sieht die Rechte von
Kindern und Jugendlichen in Deutschland massiv gefährdet. "Wenn wir
uns an den Wortlaut und die Intention der UN-Kinderrechtskonvention
halten, ist Deutschland an vielen Stellen ein kinderrechtliches
Entwicklungsland. Deshalb fordert das Deutsche Kinderhilfswerk Bund,
Länder und Kommunen auf, die UN-Kinderrechtskonvention endlich zu
einer politischen Leitlinie zu machen" erklärt der Präsident des
Deutschen Kinderhilfswerkes, Thomas Krüger, zu Beginn der Fachtagung
des Deutschen Kinderhilfswerkes "Auf die Kinder kommt es an!
Kinderrechte in Deutschland stärken" in Berlin. "Dabei ist die
praktische Durchsetzung von Kinderrechten sowohl eine Frage von
Paragraphen als auch einer notwendigen Grundüberzeugung unserer
Gesellschaft. Kinderpolitik muss heraus aus seinem Nischendasein und
als Querschnittsaufgabe verankert werden. Wer den Anspruch erhebt,
verantwortlich zu handeln und wer vor den heranwachsenden und
zukünftigen Generationen bestehen will, muss Konzepte bereithalten,
welche die Interessen der Kinder konkret benennen und deren Rechte
als einen 'vorrangigen Gesichtspunkt' in den Blick nehmen. Das ist
die Rechtslage nach Artikel 3 der UN-Kinderrechtskonvention" so
Krüger weiter.
Nach Ansicht des Deutschen Kinderhilfswerkes muss die Gestaltung
kindergerechter Lebensverhältnisse vor Ort in vielfältiger Hinsicht
durch eine Verbesserung der Rahmenbedingungen unterstützt werden.
Insbesondere alle Anstrengungen auf kommunaler Ebene, Nachhaltigkeit
auch gegen Partikularinteressen durchzusetzen, bedürfen der
Flankierung von der Bundes- und der Landesebene her. Wir müssen aber
seit Jahren leider feststellen, dass Investitionen in soziale
Dienste, schulische Förderung und Jugendeinrichtungen viel zu oft
hinten angestellt werden. Für Euro-Rettungsschirme und die Rettung
von Banken werden dreistellige Milliardenbeträge zur Verfügung
gestellt, während die Kinder- und Jugendarbeit um jeden Cent kämpfen
muss. Insbesondere arme Kinder leiden in Deutschland zunehmend unter
der schlechten finanziellen Ausstattung der Kinder- und Jugendarbeit.
Sie haben aufgrund ihrer eingeschränkten finanziellen Möglichkeiten
vielfach kaum eine Chance, kostenpflichtige Angebote in diesem
Bereich zu nutzen und werden dadurch ausgegrenzt. Von
Chancengleichheit, einem gesunden Aufwachsen und fairen
Bildungschancen können diese Kinder oftmals nicht einmal mehr
träumen. Deshalb brauchen wir dringend einen Rettungsschirm für die
Kinder- und Jugendarbeit in Deutschland.
Die Fachveranstaltung "Auf die Kinder kommt es an! Kinderrechte in
Deutschland stärken" spricht die Themenbereiche Kinderrechte,
Beteiligung und Kinderarmut an. Als Referenten nehmen u.a. der
Abteilungsleiter Kinder und Jugend im Bundesfamilienministerium, Lutz
Stroppe, der Sozialminister des Saarlandes, Andreas Storm, und der
stellvertretende Direktor des Deutschen Instituts für Menschenrechte,
Michael Windfuhr teil.
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