(ots) - Medienmacher und Politiker kritisieren die Uefa für
die manipulierten EM-Bilder. WDR-Chefredakteur Jörg Schönenborn sagte
der in Essen erscheinenden Neue Ruhr/Rhein Zeitung
(NRZ/Samstagsausgabe): "Für uns wäre jede Form von Zensur oder
Manipulation nicht tragbar. Gerade deshalb haben wir gegenüber der
Uefa sehr deutlich gemacht, dass das deutsche Publikum erwartet, dass
live drin ist, wenn live drauf steht. Live ist live und muss live
bleiben." Allerdings machte er auch gestern noch deutlich: "Die
Kritik an der Uefa insgesamt ist überzogen, wir arbeiten mit ihr sehr
gut zusammen." Marc-Jan Eumann, NRW-Medienstaatssekretär hingegen
fordert mehr Einsatz von den gebührenfinanzierten Sendern: "Es ist
legitim, dass Bürgerinnen und Bürger die Bühne des Fußballs nutzen,
um auf Missstände aufmerksam zu machen. Aufgabe des
öffentlich-rechtlichen Rundfunks ist es, darüber zu berichten.
Einheitsbilder sind kein Beitrag zur Vielfaltsicherung." Ruth
Hieronymi, Vorsitzende des WDR-Rundfunkrates betont gegenüber der NRZ
ebenfalls: "Das ist nicht in Ordnung. Die Gremien des WDR haben für
die anstehenden Verhandlungen mit der Deutschen Fußball-Liga und der
Fifa gefordert, dass bei allen Bildern klar ist, wer sie produziert
hat. Auch für Zuschauer muss klar sein, aus welcher Quelle das Bild
kommt." Die Uefa findet die eingespielte Löw-Szene übrigens nicht
tragisch: "Es ist eine international übliche Praxis, dass bei
Liveübertragungen solche Szenen als Wiederholungen eingespielt
werden", heißt es aus der Schweiz.
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