(ots) - Deutschland gegen Griechenland - das wird mehr als
ein Fußballspiel. Da spielt der Euro-Musterschüler gegen den
Sitzenbleiber; der Sparsame gegen den Verschwender; der strenge
Preuße, der in der Europäischen Union gern den Oberlehrer gibt, gegen
den aufmüpfigen Trotzkopf. So, oder zumindest so ähnlich, wird es bis
Freitag durch die Medien rauschen. Alles Unsinn? Klar ist: Es wird
ein Viertelfinale unter besonderen Vorzeichen jenseits des Sports.
"Die Deutschen" sind in der Eurokrise zum liebsten Feindbild der
Griechen geworden. Die Hellenen haben den "Germani" nicht verziehen,
dass sie gelegentlich pauschal als arbeitsscheue Abzocker und
Steuerhinterzieher abqualifiziert wurden. Auf der anderen Seite sehen
viele Deutsche die Griechen als Haupt-Verursacher der Eurokrise - für
deren Trickserei sie die Zeche zahlen sollen. Steht uns also ein
Hassduell bevor? Das muss nicht so sein. Vielleicht trägt das Spiel
ja sogar dazu bei, dass sich beide Länder näher kommen. Man stelle
sich vor: Angela Merkel und der griechische Eurokritiker Alexis
Tsipras Seit' an Seit' auf der Ehrentribüne, im Regen von Danzig,
gemeinsam unter einem Rettungs... äähh... Regenschirm.
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