(ots) - Weltfremde Verkehrspolitik
SPD und Grüne wollen wohl aus Innenstädten Naherholungsgebiete
machen. So muss ihr Vorstoß gedeutet werden, Tempo 30 als neue
zulässige Höchstgeschwindigkeit innerorts in der
Straßenverkehrsordnung zu verankern. Die Verkehrsexperten halten ihre
Idee für genial: Fußgänger und Radfahrer würden besser geschützt, die
Sicherheit nähme zu, und Lärm und Abgase gingen zurück.
Beide Parteien nennen die umrissene Vision eine moderne
Verkehrspolitik - tatsächlich aber ist sie weltfremd. In urbanen
Zentren, die immer stärker von Autos und Lastwagen frequentiert
werden, sollte der Verkehr rollen und nicht verlangsamt werden. Dass
durch ein Tempo 30 tatsächlich Aggressionen gemindert, Aufmerksamkeit
gesteigert und die Verkehrssicherheit insgesamt erhöht wird, muss
zudem stark bezweifelt werden. Langsames Fahren kann sogar das
Unfallrisiko steigern. Dann nämlich, wenn man eigentlich zügig
Kreuzungen und andere Zonen hinter sich lassen will und diese dadurch
ja auch für andere Verkehrsteilnehmer wieder räumt.
Das gestaffelte Tempolimit in deutschen Innenstädten -
Schrittgeschwindigkeit in Spielstraßen, Tempo 30 in Wohngebieten und
sehr belebten Einkaufsstraßen sowie Tempo 50 in allen anderen
Bereichen - hat sich über Jahrzehnte bewährt. Aber SPD und Grüne
scheinen eben in Autofahrern ideologische Feindbilder zu sehen, die
es auszubremsen gilt, anstatt sie fahren zu lassen.
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207