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Pflegeheim-Atlas&Prognose: Deutschland benötigt zusätzlich 320.000 Pflegeheimplätze

ID: 662086

(ots) - In Deutschland werden bis 2020 zusätzlich über
210.000 stationäre Pflegeheimplätze und bis 2030 mehr als 320.000
neue Pflegeheimplätze benötigt. Der regionale Bedarf an zusätzlichen
Pflegeheimplätzen fällt in den Städten und Kreisen Deutschlands sehr
unterschiedlich aus. Während beispielsweise Berlin bis 2020 seine
Pflegeplatzzahl um über 31% (bis 2030 sogar um 47%) steigern muss,
beträgt der Zusatzbedarf in Hamburg bis 2020 nur 16% (bzw. bis 2030
knapp 26%). Dies sind Ergebnisse einer aktuellen
Pflegeheim-Marktstudie der Wüest & Partner AG und Ottenströer
Immobilienwirtschaft I Regionalökonomie.

Stark steigender Bedarf nach Pflegeleistungen

Im Jahr 2009/10 waren laut des Statistischen Bundesamtes 2,34 Mio.
Menschen in Deutschland lebenden Menschen pflegebedürftig. Das
entspricht einem Anteil von 2.9% der gesamten Bevölkerung. Allein
zwischen 2003 und 2009 ist die Zahl der Pflegebedürftigen um 12,6%
gestiegen.

Dieser Anstieg wird in den kommenden Jahren anhalten. Trotz des
zukünftigen Schrumpfens der Gesamtbevölkerung in Deutschland wird die
Zahl älterer Menschen aufgrund der demografischen Alterung deutlich
zunehmen. So wird entsprechend den Vorausberechnungen des
Statistischen Bundesamtes bis 2030 mit einer Steigerung der über
60-Jährigen von 21,2 Mio. auf 28,5 Mio. Menschen (+34,5%) gerechnet.
Noch deutlich stärker fällt die prozentuale Steigerung der
Hochbetagten über 80 Jahre - eine Altersgruppe mit hohem Risiko der
Pflegebedürftigkeit - aus.

Von den Pflegebedürftigen werden gegenwärtig 69% zu Hause und 31%
in 11.600 Pflegeheimen mit über 845.000 stationären Pflegeplätzen
versorgt. In 2009/10 lag der durchschnittliche Auslastungsgrad der
verfügbaren Pflegeplätze in Deutschland bei 86,6%. Aktuell erreichen
die östlichen Bundesländer sowie das Ruhrgebiet hohe




durch-schnittliche Auslastungsgrade. Die geringsten Auslastungsgrade
sind in Rheinland-Pfalz, Berlin, Schleswig-Holstein und Hamburg zu
beobachten.

Bayern und Nordrhein-Westfalen brauchen neue 100.000
Pflegeheimplätze

Aufgrund eines starken Anstiegs der Anzahl der Hochbetagten werden
bis 2030 laut Studie allein in Bayern über 50.000 neue
Pflegeheimplätze benötigt. Nur noch Nordrhein-Westfalen hat bei den
Bundesländern mit etwa 57.000 Pflegeheimplätzen einen höheren Bedarf.

Bis 2030 hat bei den deutschen Metropolen Berlin mit etwa 16.000
zusätzlichen Pflegeheimplätzen den mit Abstand größten Bedarf. Dies
entspricht 133 größeren Pflegeheimen mit jeweils 120 Pflegeplätzen.
Im Vergleich zur Bundeshauptstadt sind die bis 2030 notwendigen 4.500
neuen Pflegeheimplätze in Hamburg überschaubar. Für München wird mit
einem Zusatzbedarf von etwa 2.500, für Köln mit 2.300 und für Dresden
und Leipzig mit jeweils 2.200 benötigten Pflegeheimplätzen gerechnet.
Frankfurt am Main hat mit 1.100 zusätzlich notwendigen
Pflegeheimplätzen einen geringeren Nachfragedruck zu erwarten. Die
regional abweichenden Bedarfe sind auf Unterschiede in der
Bevölkerungsentwicklung sowie regionalen Pflege- und Heimquoten
zwischen den Städten zurückzuführen.

Chancen für Immobilieninvestoren

Deutsche Pflegeheime sind bei Immobilieninvestoren weiterhin
begehrt. Neben dem demografisch bedingten Bedarfswachstum sind auch
langfristige Mietverträge mit professionellen Betreibern Grund für
das wachsende Interesse. Dem steht jedoch eine oft geringe
Drittverwendungsfähigkeit von Pflegeheimen entgegen. Da Pflegeheime
Betreiberimmobilien sind, hängt der nachhaltige Erfolg, neben dem
richtigen Standort, vor allem vom richtigen Konzept und der
Professionalität und Bonitätsstärke des Betreibers ab. Zukünftig ist
eine verstärkte Bildung von Pflegeheimketten zur Generierung von
Wettbewerbsvorteilen, Kostensynergien sowie verstärkter Markenbildung
zu erwarten.

Der Nachfrageboom wird sich zwischen 2020 und 2050 ergeben, wenn
die geburtenstarken Jahrgänge ab 1960 ("Baby-Boomer") alt und
pflegebedürftig werden. Langfristig ist dann wieder mit sinkender
Nachfrage nach Pflegeleistungen zu rechnen, da geburtenschwache
Jahrgänge nachrücken. Deshalb besteht langfristig die Gefahr von
Überkapazitäten mit sinkenden Auslastungsgraden. Wird diese
Bedarfsentwicklung beachtet, sollten die neuen Heime so konzipiert
werden, dass eine spätere Umnutzung z.B. für Wohnen, Büro oder Hotel
möglich ist.

Weitere Informationen zur Studie «Pflegeheim-Atlas Deutschland
2012»" befinden sich auf www.de.wuestundpartner.com und
www.ottenstroeer.de. Gerne geben wir Ihnen auch persönlich Auskunft.



Pressekontakt:
W&P Immobilienberatung GmbH
Neue Schönhauser Straße 20
10178 Berlin
Tel.: +49-30-2576 087-0
E-Mail: zaborowski(at)wuestundpartner.com

Ottenströer Immobilienwirtschaft l Regionalökonomie
Hohe Weide 5
20259 Hamburg
Tel.: +49-173-61 62 778
E-Mail: info(at)ottenstroeer.de


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Datum: 19.06.2012 - 09:20 Uhr
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