(ots) - Eine Frechheit
Die Nachricht aus Brasilien ist eine Ohrfeige für alle, die
ernsthaft um Ressourcen- und Umweltschutz bemüht sind. Im
Hauruckverfahren haben die Delegationen, wie leider schon so oft bei
derartigen Mammut-Konferenzen, ein nichtssagendes Abschlussdokument
verabschiedet. Konkrete Ziele? Verbindliche Zusagen? Schutz der
Meere? Maßnahmen zu mehr sozialer Gerechtigkeit? Alles Fehlanzeige.
Eine Frechheit ist überdies, dass die Minister und Staatenlenker,
die erst noch in Rio eintreffen und eigentlich noch verhandeln
wollten, als Statisten düpiert werden. Da die Abschlusserklärung
keine offenen Punkte erwähnt, sind die Politiker zum Unterzeichnen
verdammt. Einzelne Staatengruppen wie die G 77 oder die EU könnten
nur noch eigene Resolutionen einbringen. Das Rio-Fiasko wäre
komplett.
Das Desaster erinnert an das Scheitern der Klimakonferenz von
Kopenhagen im Jahr 2009. Die Erwartungen an den Rio-Gipfel waren zwar
von vornherein gering; dass es zu einem Kopenhagen II würde, hätte
aber kaum jemand erwartet. Immer klarer wird: Die Vereinten Nationen
sind nicht mehr die richtige Plattform für die Zukunftsfragen der
Welt.
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