(ots) - Einheitliche Maßstäbe in der EU bei der
Hauptuntersuchung von Fahrzeugen - das ist absolut notwendig.
Schließlich leben wir im grenzenlosen Europa. Reisefreiheit und
freier Warenverkehr auf der Straße - sie erfordern auch EU-weite
Standards.
Insofern ist der Plan von Verkehrskommissar Siim Kallas für eine
EU-Richtlinie zum Tüv-Standard sehr zu begrüßen. Im Detail muss das
Projekt der EU-Kommission aber noch abgewandelt werden.
Unverständlich bleibt, warum für Neuwagen ein so großzügiger Zeitraum
von vier Jahren bis zum ersten Check vorgesehen ist. Wenn es um mehr
Sicherheit gehen soll, dann muss Kallas auch hier streng sein.
Die engere Taktung für Altautos hingegen ist sinnvoll. Eine
jährliche Kontrolle kann dazu beitragen, dass es weniger Unfälle
gibt. Auch deswegen: Steht der Weg zum Tüv alle zwölf Monate an,
schafft das ein anderes Bewusstsein bei den Haltern. Mit Blick
darauf, wie sie ihr Auto instand halten und wie sie sich im
Straßenverkehr verhalten.
Der Vorwurf, dass hier Lobbyinteressen am Werk waren, klingt zwar
nachvollziehbar. Aber: Das Argument, dass der Geldbeutel zu stark
belastet wird, das zieht nicht. Denn: Werden Mängel frühzeitig
erkannt, ist auch die Reparatur günstiger. Und ob das Auto intakt
ist, kann schließlich eine Frage von Leben oder Tod sein.
Deshalb: Das Projekt ist nicht der klassische Aufreger aus
Brüssel, nicht der oft gescholtene Bürokratie-Exzess, sondern eine
notwendige Konsequenz aus den politischen und wirtschaftlichen
Freiheiten der Gemeinschaft.
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Oldenburgische Volkszeitung
Andreas Kathe
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