(ots) - Noch kann Siemens nicht klagen. Noch immer kann die
deutsche Vorzeigefirma für jede offene Stelle unter 50 Bewerbern
aussuchen. Und doch stellt sich der Konzern auf den demographischen
Wandel ein: Um Mitarbeiter zu binden, baut der Konzern jetzt eigene
Kindergärten.
Die Unternehmer im Oldenburger Münsterland sollten sich ein
Beispiel nehmen und auch mehr für die Vereinbarkeit von Familie und
Beruf tun. Nur mit Regionalmarketing wird der Kampf um die Talente
nicht zu gewinnen sein. Bei der Kinderbetreuung zu helfen - gerne in
Kooperationen -, macht gleich doppelt Sinn. Der Chef bindet Vater und
Mutter an den Betrieb und investiert zugleich in die Zukunft des
Standortes. Wo Kinder geboren werden, wird es später mehr Fachkräfte
geben als anderswo.
Der demographische Wandel wird auch ehrenamtliche Strukturen auf
dramatische Weise verändern. Das merken schon heute die Freiwilligen
Feuerwehren, denen es an Nachwuchs mangelt. Deshalb ist es richtig,
dass das Land reagiert und die Wehren nicht länger dazu verdonnert,
gesunde Helfer mit 62 Jahren nach Hause zu schicken.
Der Mangel wird auch an anderer Stelle offenbar werden. Künftig
werden wir länger arbeiten müssen, um unseren Wohlstand zu erhalten.
Wir werden aber auch länger helfen müssen, um unsere Gesellschaft
lebenswert zu erhalten.
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Oldenburgische Volkszeitung
Andreas Kathe
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