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Testkäufe in Deutschland, Italien, Niederlande, Spanien
Pünktlich zur Europameisterschaft im Fußball sind die Tester von
TÃœV Rheinland auf Reisen gegangen: Sie haben in beliebten
Urlaubsregionen auf Märkten oder am Strand Kinder-T-Shirts
verschiedener Nationen und Fußballmannschaften gekauft und im
Prüflabor analysiert. Ergebnis: Schadstoffe Fehlanzeige, Qualität
aber leider auch. "Die gute Nachricht: Alle Grenzwerte wurden
eingehalten. Keines der 29 Kinder-Shirts im Test hat besondere
Belastungen von Schadstoffen oder Allergie erzeugenden Stoffen
aufgewiesen", so Andreas Metzger, Textil-Experte von TÃœV Rheinland.
Geprüft haben die unabhängigen Fachleute auf verschiedene Schadstoffe
- zum Beispiel verbotene Azofarbstoffe im gefärbten Stoff -, Allergie
auslösende Dispersionsfarbstoffe (im gefärbten Stoff) sowie auf
Cadmium, Blei und Weichmacher in den Kunststoffen der Aufdrucke.
Diese Stoffe können Allergien auslösen, sind teilweise giftig, stehen
im Verdacht, krebserregend zu sein, oder können den Hormonhaushalt
verändern.
Die Testkäufer von TÜV Rheinland haben die 29 Fußball-T-Shirts im
Juni 2012 zum Preis von 3 bis 20 Euro in Spanien (10 T-Shirts),
Italien (10 T-Shirts), den Niederlanden (5 T-Shirts) und Deutschland
(4 T-Shirts) beispielsweise auf Märkten oder in Strandbuden gekauft.
Anschließend wurden die Kinder-Textilien im Kölner Schadstofflabor
von TÜV Rheinland untersucht. Im Gegensatz zu früheren Erfahrungen
mit billigen Textilien bewerten die Experten von TÃœV Rheinland die
Ergebnisse als positiven Trend für die Verbraucher: "Offenbar gibt es
eine ansteigende Lernkurve auch bei Herstellern und Importeuren von
billigeren Textilien, was die Risiken einer Schadstoffbelastung
angeht", fasst Metzger die Ergebnisse des Tests zusammen.
Empfehlenswert ist der Kauf der billigen Ware allerdings nicht,
denn der Spaß mit den T-Shirts ist nur sehr begrenzt. "Man sollte
sich in Urlaubslaune nicht über den Ladentisch ziehen lassen. Stoffe,
Verarbeitung und Farben lassen qualitativ bei 21 von 29 Testkäufen
sehr zu wünschen übrig. Hochwertige Textilien sind da unbedingt
vorzuziehen." Unsymmetrische Passform, unsauberer Druck sowie
schlechte Verarbeitung an den Nähten seien vielfach zu beanstanden
gewesen. Auch die Pflegehinweise seien in 21 von 29 Fällen
unzureichend gewesen. Und Metzger ergänzt: "Bei so billiger Ware mit
zweifelhafter Herkunft dürften auch die Produktionsbedingungen der
Artikel auf sehr niedrigem Niveau sein, was Umwelt- oder
Sozialstandards angeht."
Tipps zum Kauf von Textilien beachten
Wer auf Nummer Sicher gehen will, sollte beim Kauf auch seiner
Nase vertrauen: Verströmen die Textilien einen eigenartigen Geruch,
ist das ein erster Hinweis auf bedenkliche Zusatzstoffe. Achten
Verbraucher bei höherwertigen Textilien auf Prüfzeichen von
unabhängigen Test-Instituten wie TÜV Rheinland, sichern sie sich
zusätzlich ab. "Das Siegel Toxproof von TÜV Rheinland garantiert,
dass die Schadstoffbelastung unter den gesetzlichen
Mindestanforderungen liegt", erklärt Andreas Metzger.
Verbraucher sollten grundsätzlich auf das Textiletikett in der
Kleidung achten. Es gibt nicht nur Auskunft über Material und
Pflegehinweise, sondern auch über Herkunft der Ware und deren
Hersteller. Käufer sollten wissen, an wen sie sich bei Rückfragen und
Reklamationen wenden können. Textilien ohne Etikett sollten
Verbraucher keinesfalls kaufen. Hinweise wie "blutet aus" oder
"separat waschen" weisen zudem auf ungesunde, nicht farbechte Stoffe
hin. Daher nach Möglichkeit alle waschbaren Kleidungstücke vor dem
ersten Tragen waschen - bei mindestens 40 Grad Waschtemperatur, auch
wenn das Etikett nur 30 Grad empfiehlt. Bei den Pflegehinweisen der
Hersteller handelt es sich oft um "Underlabeling", also bewusst zu
niedrig angesetzte Temperaturangaben, um sich vor Reklamationen
aufgrund von Verformung oder Verfärbung abzusichern.
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