(ots) - Beipackzettel von Arzneimitteln sind für
Verbraucher in Deutschland besser zu verstehen als andere
Gebrauchsanweisungen wie zum Beispiel auf Lebensmittelverpackungen.
Das zeigt eine aktuelle repräsentative Verständlichkeitsstudie, die
das Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag der
ERGO-Versicherungsgruppe AG erstellt hat. Demnach findet mehr als ein
Drittel der Befragten, dass die komplexen Informationen auf dem
Beipackzettel "für jeden verständlich sind". "Das Ergebnis überrascht
uns nicht", sagt Dr. Norbert Gerbsch, stellvertretender
BPI-Hauptgeschäftsführer. "Die Pharmaindustrie setzt sich seit langem
für die gute Verständlichkeit von Beipackzetteln ein, denn
Arzneimittel sind sensible Produkte, die Risiken und Nebenwirkungen
mit sich bringen können. Die von uns durchgeführten Lesbarkeitstests
sind ein ganz wesentlicher Schritt, um die Verständlichkeit der
Beipackzettel trotz der Komplexität der zu vermittelnden
Informationen zu erhöhen. Die Texte müssen den umfangreichen
gesetzlichen Anforderungen gerecht werden, vor allem aber muss der
Patient sich zusätzlich zum ärztlichen Rat selbständig, ausführlich
und verständlich informieren können."
Im Rahmen der Studie hat Forsa 2.600 erwachsene Bürger in
Deutschland zur Verständlichkeit unterschiedlicher offizieller
Schriftdokumente befragt. Dabei zeigt sich, dass insbesondere Steuer-
und Versicherungsdokumente für viele schwer zu verstehen sind. Nur
fünf Prozent der Befragten sehen sich dazu als Laien in der Lage.
Auch die Produktinformationen von Mobilfunk- und Stromanbietern
lassen zu wünschen übrig: Mobilfunkunterlagen werden nur von elf
Prozent verstanden, Stromkundeninformationen erschließen sich 15
Prozent der Befragten. Das Kleingedruckte auf Lebensmittelpackungen
schneidet besser ab, hier verstehen 26 Prozent der Befragten, was
über die Produkte gesagt wird. Dass Beipackzettel von immerhin 32
Prozent der Befragten als "von jedem verständlich" eingestuft werden,
spricht für eine gute Patientenorientierung der Hersteller. "Trotzdem
geben wir uns mit dem Studienergebnis nicht zufrieden", sagt Dr.
Norbert Gerbsch. "Unser Ziel ist, dass jeder Patient unabhängig von
seinem persönlichen Hintergrund versteht, was er wie einnehmen muss
und welche positiven oder negativen Effekte damit verbunden sein
können. Dazu müssen wir die Lesbarkeit noch verbessern, ohne dass
wichtige Informationen verloren gehen. Fakt ist nämlich: Der
Beipackzettel ist und bleibt eine Gebrauchsanweisung für ein
sensibles Produkt und kein Werbetext."
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Joachim Odenbach
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