(ots) - Der NABU hat den neuen
DBV-Präsidenten Joachim Rukwied zu einer Kurskorrektur bei der
europäischen Agrarpolitik aufgefordert. "Durch den Bauernverband muss
jetzt ein Ruck gehen, hin zu mehr Offenheit für Naturschutz und
Nachhaltigkeit. Wir müssen bei der europäischen Agrarreform umsteuern
- jetzt", so NABU-Präsident Olaf Tschimpke. In Zeiten knapper Kassen
und eines dramatischen Rückgangs der Vielfalt in der Agrarlandschaft
ließen sich die Subventionen der Landwirtschaft im EU-Haushalt nur
noch rechtfertigen, wenn ein gesellschaftlicher Mehrwert geschaffen
werde. Die Agrarreform müsse in den Köpfen beginnen und die Gräben
zwischen Naturschutz und Landwirtschaft überwinden.
"Verbraucher, Bürger und Steuerzahler wollen endlich eine
widerspruchsfreie Agrarförderpolitik. Eine, die den Bauernfamilien
ein ehrliches Einkommen ermöglicht, aber eben auch der Natur eine
Ãœberlebenschance bietet", so Tschimpke. Die politisch vereinbarten
Biodiversitätsziele, die nun auf 2020 verschoben wurden, würden
besonders in den Agrarlandschaften verfehlt.
"Hier ist die EU-Agrarreform für die Jahre 2014-2020 die letzte
Chance, das Ruder rumzureißen. Dem Schutz von Arten- und Lebensräumen
darf sich der Bauernverband nicht weiter verweigern. Der neue
Bauernpräsident Rukwied muss den Widerstand gegen die dringend nötige
Ökologisierung der gemeinsamen europäischen Agrarpolitik aufgeben",
so Tschimpke. Der NABU fordert, dass es öffentliche Gelder nur für
öffentliche Leistungen gibt. Die Direktzahlungen an die Landwirte
müssten an Umweltmaßnahmen gekoppelt werden. Zum Schutz von Arten und
Lebensräumen müssten mindestens zehn Prozent ökologische
Vorrangflächen eingeführt sowie effektive, finanziell gut
ausgestattete Agrarumweltprogramme aufgelegt werden.
Fototermin am 28.6., ab 11:45 Uhr: Mit einem Banner unter dem
Motto "Agrar-Subventionen - Nur mit Naturschutz" protestiert der NABU
am morgigen Donnerstag auf dem Bauerntag in Fürstenfeldbrück für eine
umweltfreundlichere Landwirtschaft.
Originaltext vom NABU
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