(ots) - In Deutschland sind rund zehn Prozent der
Erwerbstätigen an ihrem Arbeitsplatz hohen Temperaturen ausgesetzt.
Anhaltende Hitze bringt den Körper schnell an den Rand seiner
Leistungsfähigkeit. Dass Arbeitnehmer an ihren Arbeitsplätzen vor den
gesundheitsschädlichen Folgen der Wärmebelastung geschützt werden,
fordert die Arbeitsstättenverordnung. "Laut Arbeitsschutzgesetz
müssen Arbeitgeber eine Gefährdungsbeurteilung durchführen, dabei
Gefährdungen sowie Belastungen ermitteln, notwendige Maßnahmen
wirksam umsetzen und die Gefährdungsbeurteilung dokumentieren. Im
Rahmen der H.E.A.T Analyse identifizieren und analysieren unsere
Experten nicht nur hitzebelastete Arbeitsplätze nach DIN EN 27243,
sondern zeigen auch individuelle Lösungswege für
belastungsreduzierende Maßnahmen auf", erläutert Werner Lüth,
Sicherheitsingenieur und Leiter des Fachgebietes Arbeitssicherheit
bei TÃœV Rheinland.
Eine Hitzebelastung am Arbeitsplatz kommt nicht nur temporär durch
hochsommerliche Temperaturen zustande. Meist ist sie eine Kombination
aus Wärmequellen am Arbeitsplatz, körperlicher Anstrengung und
notwendiger, spezieller Arbeitskleidung. Arbeitsplätze mit
Hitzebelastung sind vielfältig und in allen Branchen zu finden.
Klassische Hitzearbeitsplätze gibt es in Stahlwerken, in Gießereien,
in der Glas- und Keramikherstellung sowie in mittelständischen
Unternehmen, wie z.B. Groß-Bäckereien. Doch nicht nur heiße Öfen
können viel Hitze abstrahlen, sondern auch Maschinen, beispielsweise
bei der Papiererzeugung. Selbst eine Theaterbühne kann durch die
Scheinwerferbeleuchtung zu einem Hitzearbeitsplatz werden.
Hitzestress kann jeden schaffen
Schweißgebadet, hochroter Kopf und hämmernder Puls - so
signalisiert der Körper, dass ihm die Wärme zu viel wird. Bei
extremer Hitze und Flüssigkeitsmangel kann dies schnell in
Erschöpfung und Kreislaufversagen münden. Wer mit ständiger Hitze an
seinem Arbeitsplatz zurechtkommen muss, leidet unter
Konzentrationsmangel und wird keine qualitativ gute Leistung
erbringen können. Darüber hinaus steigt das Unfallrisiko durch
Konzentrationsmangel. Bei dauerhaft hohen Temperaturen sind
Mitarbeiter langfristig einem verstärkten Risiko für Herz-Kreislauf-
und Stoffwechselerkrankungen ausgesetzt. Die aktuelle Technische
Regel für Arbeitsstätten, ASR A3.5 "Raumtemperatur", berücksichtigt
dies: Sie schreibt vor, dass die Lufttemperatur in Arbeitsräumen 26°C
nicht übersteigen soll. Bei einer Lufttemperatur von über 30°C muss
der Arbeitgeber Maßnahmen ergreifen, die den Arbeitnehmer vor der
Hitzebelastung schützen. Bei einer Lufttemperatur von über 35°C gilt
ein Arbeitsraum als ungeeignet.
Die H.E.A.T. Analyse zeigt Lösungswege
"Für die H.E.A.T. Analyse sind wir in der Regel einen Tag vor Ort
und untersuchen die konkrete Wärmebelastung am Arbeitsplatz. Es
werden die Luftfeuchtigkeit, die Luftgeschwindigkeit, die
Wärmestrahlung und die Temperatur gemessen sowie beim Arbeitnehmer
die Herzfrequenz und seine Wärmeabstrahlung mittels
Infrarot-Thermografie erfasst und beurteilt. Zudem messen wir die
Oberflächentemperaturen am Hitzearbeitsplatz. Mit Hilfe definierter
Kennzahlen und international anerkannter Berechnungsverfahren
ermitteln unsere Experten dann die tatsächliche Wärmebelastung am
Arbeitsplatz", erklärt Lüth.
Der Analysebericht enthält am Ende nicht nur die objektiv
gemessenen Werte und eine Aussage über die Umsetzung der gesetzlichen
Anforderungen. Mit der H.E.A.T. Analyse möchte TÜV Rheinland auch die
Lösungswege für ein besseres Klima am Arbeitsplatz aufzeigen. Deshalb
enthält der Bericht Vorschläge für geeignete Kühlmaßnahmen. Abhängig
von den Gegebenheiten im Unternehmen können dies eine technische
Kühlung, zum Beispiel eine geänderte Luftführung oder der Einbau
einer Klimaanlage, organisatorische Veränderungen oder auch das
Tragen von Kühltextilien sein.
Die H.E.A.T. Analyse bietet eine neutrale Bewertung zur
Beurteilung des Hitzearbeitsplatzes und das Aufzeigen von wirksamen,
praxisorientierten Kühlmaßnahmen. Das minimiert das
Investitionsrisiko für Unternehmen mit Hitzearbeitsplätzen. Zumal der
Faktor Temperatur mit zunehmendem Altersdurchschnitt der
Belegschaften zukünftig an Bedeutung gewinnen wird. Den Mitarbeitern
gibt die H.E.A.T. Analyse die Gewissheit, dass ihr Arbeitgeber
wirkungsvolle Maßnahmen zum Gesundheitsschutz nutzt und die
Arbeitsbedingungen optimal gestaltet.
Ihr Ansprechpartner für redaktionelle Fragen:
Jörg Meyer zu Altenschildesche, Presse, Tel.: 0221/806-2255
Die aktuellen Presseinformationen erhalten Sie auch per E-Mail über
presse(at)de.tuv.com sowie im Internet: www.tuv.com/presse