(ots) - Wenn wir an Mexiko denken, dann verbinden wir mit
diesem Land die Azteken, Tequila, Sombreros oder die Fußball-WM 1986.
Seit vielen Jahren sind es aber vor allem Drogenkriege, Armut und
Zehntausende Tote, die Mexiko in die Schlagzeilen bringen. Der neue
Präsident Enrique Peña Nieto soll das jetzt ändern. Ein schwieriges
Unterfangen.
Nieto gilt als jemand, der sich gerne selbst inszeniert. Einer,
der viel verspricht und geschickt die Medien für seine Kampagnen
nutzt. Im Wahlkampf hat er es geschafft, die Schwachpunkte der
bisherigen Regierung aufzudecken. Dieser ist es nicht gelungen, die
zunehmende Gewalt einzudämmen und Armut wirkungsvoll zu bekämpfen.
Bis zum Jahresende soll es im Drogenkrieg insgesamt 60 000 Tote
geben. Eine traurige Zahl.
Das Programm von Nieto bleibt jedoch vage. Er verspricht zwar, den
Drogenhandel und die Gewalt zu bekämpfen - nur wie, das weiß noch
niemand so richtig. Es wird sogar befürchtet, dass er Abkommen mit
den Drogenschmugglern eingehen könnte, um den Wettbewerb zwischen
ihnen zu reduzieren und somit bewaffnete Konflikte einzuschränken.
Das wäre ein fauler Kompromiss, der langfristig die Probleme des
Landes mit Sicherheit nicht lösen wird.
Viel wichtiger wäre es, dass alle Akteure - von Polizei über
Strafverfolger bis zu den Richtern - bei der Verbrechensbekämpfung an
einem Strang ziehen. Das ist bislang nicht der Fall in einem Land, in
dem Korruption und Vetternwirtschaft weiterhin an der Tagesordnung
sind.
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Oldenburgische Volkszeitung
Andreas Kathe
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