(ots) - Es ist eine logische Entwicklung: Das Modell der
Oberschule, in der Haupt- und Realschüler gemeinsam unterrichtet
werden können, soll auch für Konkordats-Schulen gelten. Bliebe dieses
Vorhaben von CDU und FDP aus, wären die Lehranstalten in der
Trägerschaft der katholischen Kirche im Nachteil. Und das darf nicht
sein.
Im Offizialats-Bezirk haben die Konkordats-Schulen sich durch eine
pädagogische Pionierleistung profiliert. Mit fächerübergreifendem
Unterricht, dem längeren Miteinander der Schülerinnen und Schüler und
dem übenden Lernen sind sie eigene Wege gegangen, die mit dem
Oberschul-Konzept sinnvoll ergänzt werden.
Wenn künftig die Option bestehen soll, mehr als 30 Prozent
nichtkatholischer Schüler aufzunehmen, dann ist dies kein Grund, an
der finanziellen Privilegierung zu rütteln. SPD, Grüne und Linke
berufen sich zwar auf den Landesrechnungshof. Aber: Es geht nicht nur
um Zahlen. In Konkordats-Schulen werden katholische Werte vermittelt.
Es kommt auf das Erlebnis der Lebensgemeinschaft an. Nächstenliebe,
Solidarität - das sind Prägungen, die auch eine Investition in die
Gesellschaft sind.
Es ist deshalb nicht angebracht, hier mit beißender Kritik
anzusetzen - auch wenn die Kirche sich nachträglich durchgesetzt hat.
Voraussetzung für das Überschreiten der Quote ist immer noch, dass
die Kommunen mitspielen.
An der Oberschul-Reform ist sicherlich viel auszusetzen. Sie geht
nicht weit genug und macht aus der Schullandschaft einen
Flickenteppich. Doch gerade deshalb gilt auch: Je mehr Oberschulen,
desto besser. Das muss auch die Opposition einsehen.
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Andreas Kathe
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