(ots) - Das Stadtwerke-Netzwerk Trianel plant im
Rahmen der Energiewende Kraftwerksprojekte mit einem Gesamtvolumen
von über 3 Milliarden Euro. Die Investitionen sollen sowohl in
konventionelle als auch erneuerbare Erzeugungsanlagen fließen. Dazu
gehören zurzeit drei Wasserspeicherkraftwerke, der Bau des Trianel
Windpark Eisleben in Sachsen-Anhalt, der den seit Ende 2011 im Bau
befindlichen Trianel Offshore-Windpark Borkum ergänzt, sowie das Gas-
und Dampfturbinen-Kraftwerk in Krefeld-Uerdingen. Das
Projektportfolio trägt zur Stärkung und Diversifizierung der
Erzeugungsposition der beteiligten Stadtwerke und Trianels bei.
"Einen Schwerpunkt der Projektentwicklung sehen wir in der
weiteren Entwicklung regenerativer Erzeugungsprojekte, wie z.B. dem
Erwerb von Onshore-Windprojekten, die Stadtwerken zugänglich gemacht
werden sollen" erläutert Sven Becker, Sprecher der Geschäftsführung
der Trianel GmbH, die Ausrichtung des Erzeugungsbereichs auf der
Jahrespressekonferenz in Düsseldorf. "Damit tragen wir zum Umbau der
Energieerzeugung im Rahmen der Energiewende bei." Gleichzeitig sind
flexible Anlagen für den Ausgleich von fluktuierenden
Erzeugungsleistungen dringend notwendig. "Wenn die von der Regierung
geplante Energiewende gelingen soll, müssen die Investitionsrisiken
minimiert werden. Baubeschlüsse werden erst gefällt werden, wenn die
Rahmenbedingungen stimmen. Zentral ist hier die Etablierung eines
Marktmodells mit Anreizen zur Investition in moderne hocheffiziente
und flexible fossile Kraftwerke", macht Becker deutlich.
Trianel Wasserspeicherkraftwerke
Trianel plant an drei Standorten - zwei in Nordrhein-Westfalen
(NRW) und einer in Thüringen - Wasserspeicherkraftwerke. Beide
Standorte in NRW sind im Regionalplanänderungsverfahren, in dem die
Flächen der Speicherbecken festgelegt werden. Am Standort Nethe im
Weserbergland, Kreis Höxter, startet das Raumordnungsverfahren zur
Netzanbindung. Das Kraftwerk soll eine Leistung von 390 Megawatt
haben. Am Standort Rur (Eifel) werden die Raumordnungsunterlagen zur
Netzanbindung ebenfalls im Juli eingereicht. Das geplante Kraftwerk
soll eine Leistung von 640 MW haben und wäre damit das größte
Speicherkraftwerk in NRW.
Am dritten Standort in Thüringen prüft das Projektteam gemeinsam
mit den Bürgern die möglichen Verläufe für die Netzanbindung. Seit
Mai werden die betroffenen Kommunen und Waldbesitzer in
Informationsveranstaltungen über den Verlauf der Netzanbindung
unterrichtet, um eine Netzanbindung mit der Bürgerschaft gemeinsam zu
finden. Gegenstände der Raumordnung in Thüringen sind, anders als in
NRW, die Netzanbindung und die Lage der Speicherbecken. Trianel plant
hier ein Wasserspeicherkraftwerk mit einer Leistung von 1.000 MW, als
Unterbecken soll die Talsperre Schmalwasser im Kreis Gotha dienen.
Trianel geht davon aus, dass alle drei Projekte die Verfahren rund um
den Jahreswechsel 2012/13 abschließen werden.
Neben den gesetzlich vorgeschriebenen Beteiligungspflichten legt
Trianel großen Wert auf eine breite Bürgerbeteiligung und steht
deshalb in intensivem Dialog mit der örtlichen Politik und
Öffentlichkeit an allen drei Standorten. Das Projekt ist über den
Gesellschafterkreis der Trianel hinaus offen für eine Beteiligung
weiterer kommunaler Energieversorgungsunternehmen.
Bau des Trianel Onshore-Windparks Eisleben
Der Onshore-Windpark Eisleben mit einer Gesamtleistung von 27 MW
ist im Bau. Im Sommer beginnt die Erstellung der Fundamente für die
Windkraftanlagen. Die Inbetriebnahme des Windparks ist zum
Jahreswechsel 2012/2013 geplant.
Langfristig plant Trianel, weitere Onshore-Windparks zu entwickeln
und diese dann über eine Projektgesellschaft Stadtwerken zugänglich
zu machen.
Trianel Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerk Krefeld-Uerdingen
Im nördlichen Teil des CHEMPARK Krefeld-Uerdingen plant Trianel
eine Doppelblockanlage mit zwei Gasturbinen von bis zu 1.200 MW
Leistung. Der Genehmigungsantrag für das Vorhaben wurde am 6. Februar
2012 eingereicht. Zeitgleich wurde eine 1. Teilgenehmigung für die
Freimachung der Baustelle und die Errichtung der
Baustelleneinrichtung beantragt. Letzte Woche endete die Offenlegung
der Genehmigungsunterlagen. Ein möglicher Erörterungstermin wird nach
den Sommerferien stattfinden. Parallel läuft die europaweite
Ausschreibung des Projekts, das Trianel mit einem Generalunternehmen
errichten will. Neben der Stromerzeugung für die am Projekt
beteiligten Stadtwerke dient das Kraftwerk primär dazu, ganzjährig
Prozessdampf für die Produktion im CHEMPARK bereitzustellen. Im
wärmeorientierten Betrieb wird eine Primärenergieausbeute von 90
Prozent erreicht. Insgesamt handelt es sich bei dem Standort in
Krefeld nach Einschätzung verschiedener Experten um den besten
Kraftwerksstandort Deutschlands.
Trianel Windkraftwerk Borkum
Nach erfolgreichem Start der Bauarbeiten auf See für die erste
Ausbaustufe mit 40 Windenergieanlagen sind inzwischen alle 120 Pfähle
zur Befestigung der Tripods in den Meeresboden gerammt. Derzeit
werden die ersten Fundamente (Tripods) zum Baufeld gebracht und in
den Meersboden eingelassen.
Aufgrund Verzögerungen beim Netzanschluss durch den
Übertragungsnetzbetreiber Tennet sowie Produktionsengpässen bei
einigen Zulieferern kommt es allerdings zu Verzögerungen im Bau des
Windparks. Tennet hat mitgeteilt, dass sich der Netzanschluss um vier
bis fünf Monate verspätet. Es ist zu erwarten, dass sich die
Inbetriebnahme des Trianel Windparks Borkum bis zum 2. Quartal 2013
verschieben wird. Die Zeitverzögerung ist für die am Windpark
beteiligten 33 Stadtwerke und Trianel mit erheblichen Mehrkosten
verbunden.
Trianel Kohlekraftwerk Lünen
Der Bau des Kohlekraftwerks Lünen läuft planmäßig. Aktuell werden
70.000 t Kohle nach Lünen gebracht. Die zurzeit laufenden
Kohleeinlagerungen dienen zeitgleich dazu, die gesamte Bandanlage zu
kalibrieren. Im Sommer und Herbst sollen das erste Ölfeuer und
Kohlefeuer gezündet werden und die Synchronisation mit dem Netz
durchgeführt werden. Außerdem laufen die Arbeiten am Gelände.
Die Aufhebung des Vorbescheids und der 1.
Teilerrichtungsgenehmigung durch das Oberverwaltungsgericht (OVG)
Münster im Dezember 2011 wird die Inbetriebnahme aus Sicht der
Geschäftsführung der Trianel Kohlekraftwerk Lünen GmbH & Co. KG nicht
verzögern. Das OVG hatte in seinem Urteil ausdrücklich betont, dass
für das Kraftwerk bei Vorlage einer verbesserten
FFH-Verträglichkeitsuntersuchung (Flora-Fauna-Habitat) ein neuer
Vorbescheid erteilt werden könne. Die Genehmigungsunterlagen zur
Erteilung eines neuen Vorbescheids sollen im Juli eingereicht werden,
so dass aus Trianel Sicht die für 2013 anvisierte Inbetriebnahme im
Zeitplan erfolgen kann.
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