„Das vollkommene siebte Jahr“, mag man resümierend über die Ausgabe 2012 des Wagner-Fests in der ungarischen Hauptstadt Budapest schwärmen, so jedenfalls die allermeisten der vielen Tausend Besucher im „Palast der Künste“, die sich über den „Ring“ - eingerahmt von Tannhäuser - zwischen dem 3. und 19. Juni den Wagner-Tagen hingegeben haben.
(firmenpresse) - Nahezu alles schien der Perfektion zu Diensten gewesen zu sein. Nach einigen Regentagen setzte das heiße Sommerwetter pünktlich zur Eröffnung des Festivals mit über 30 Grad ein, so dass man sich im wohlklimatisierten Konzert- und Veranstaltungshaus, dem Architekturkunstwerk MüPa von Gábor Zoboki, genüsslich auf die langen Wagner-Soirees einlassen konnte.
Genuss war‘s allemal. „Tannhäuser“, in der Inszenierung von Matthias Oldag, brachte erstmalig seit sechs Jahren ein neues Bühnen- und Gestaltungskonzept mit transparentem Raum in Raum Gefüge, videotechnisch auf visuelle Ausschnitte in eine übergroße Dimension erweitert. Reiche Erfahrung und ein von unkonventionellen und von traditionellen Inszenierungsstilen unbelastetes Herangehen, dass der Regisseur in Thüringen erfolgreich an neuem und altem Opernmaterial entwickelt hat, kam den Bedingungen in Budapest zu Gute. Die halbszenischen Darbietungen, elektronisch in dreidimensionale imaginäre Räume verlagert, waren eine gelungene, aber keineswegs aufgesetzte oder übersteigerte Inszenierung, eher eine heute bühnentechnisch übliche Art von Projektion im Raum. Die Inszenierungen des „Ring“ haben seit 2006 vorgemacht, wie auch der „Tannhäuser“, mit wenigen Requisiten auskommen muss.
Die meisten Sängerinnen und Sänger und auch der Hungarian National Choir versahen das Festival mit einem deutlich ungarischen Charakter. Einige der Solisten brachten und bringen ihre Bayreuth-Erfahrung in die Donau-Metropole. Seit 2009 wird der Ring geboten und hat über die Jahre mehr an Stärke und Charakter gewonnen. Christian Franz, der diesmal alle großen Tenorrollen (Loge, Siegmund und die beiden Siegfried) verkörpert, war 2012 besser denn je. Er stand einfach da und strahlte in selbstverständlicher und voller Höhe als gäbe es nicht Einfacheres und Leichteres. Dazu gehörte natürlich die Brünnhilde und Irene Tehorin schlug in vollem stimmlichen Gewicht zu. Dieses Paar verkörpert, man mag den zahlreichend anwesenden Profis Glauben schenken, zurzeit das Beste unter dem, was die gesamte Wagner-Szene beherrscht. Internationale Stars wie Robert Dean Smith als Tannhäuser, der seine Lorbeeren auf internationalen Bühnen errang, wurden dem Anspruch der Wagner Tage nach Prominenz gerecht.
Der Gott und Übervater hieß wie bereits sechsmal zuvor der Ádám Fischer, der nicht nur die Stars zu seinem Festival nach Budapest zog, sondern sie am Dirigentenpult mit dem Sinfonieorchester des Ungarischen Rundfunks in den Olymp von Wagners Musik katapultiert. Manchmal wehte ein zarter, ganz leiser Windhauch durch den Konzertsaal, ein weiteres Mal ließ er es krachen wie bei einem Rock-Konzert. Ein orchestrales Glanzstück.
Das Budapest-Spektakel ist mittlerweile ein Beitrag von Weltrang im internationalen Wagner Zirkus. Diese Diktion beschreibt auch diejenigen, die das Festival mehr und mehr besuchen. Junge Gäste in Jeans und mit Rasta-Locken, männliche Paare in kurzen Hosen und Sandalen, weibliche Pendants im androgynen Marlene-Dietrich-Look haben die überalterten und exklusiv sein wollenden Wagnerianer in Budapest ganz ordentlich aufgemischt. Dem MüPa war in diesem Jahr mehr junger Zuspruch beschieden als je zuvor.
Das Programm 2013 steht in großen Zügen bereits jetzt fest, im Netz gibt’s schon früher Klarten ohne Aufpreis zu bestellen als irgendwo anders unter www.mupa.hu/en
Wagner war schon immer ein Geschäft und die Haute Couture der Musik hat ihren Preis, der sich in Budapest mehr über den voll besetzten Béla Bartók-Konzertsaal im Palast der Künste mit ca. 1.700 Plätzen finanziert als über eine überzogen Höhe der einzelnen Konzertkarte. Ein echte Alternative, die Wagnerfreunde aus ganz Europa und auch schon aus Übersee nach Ungarn ziehen. Budapest, ein Gourmet-Stätte nicht nur für die Ohren als eine der schönsten europäischen Metropolen, auch für die Augen und natürlich vom feinsten für Feinschmeckerkehlen und -mägen.
Budapest-Info, die offizielle Tourismus Website der Hauptstadt, begleitet und bewirbt nicht nur die einzelnen Veranstaltungen, überall sind die Mitarbeiter präsent, haben mit der Budapest Card ein preiswertes Netz über Sehenswürdigkeiten gespannt, bietet Unterkünfte jeder Preisklasse und informiert online detailliert und mehrsprachig über alles, was sich in Budapest tut. Und davon gibt’s ein erstaunliche Menge. http://www.budapestinfo.hu
Tags: Wagner, Palast der Künste, Mupa, Budapest, Tannhäuser, Ring, Adam Fischer, Matthias Oldag, Bayreuth, Christian Franz, Robert Dean Smith,
Foto: Szilvia Csibi - Palace of Arts – Budapest
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