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RWE Stiftung: Energiewende setzt Energiebildung voraus

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(ots) - Nach Ansicht der meisten Lehrkräfte in Deutschland
lernen Kinder und Jugendliche zu wenig über Energie. Das ergab eine
Umfrage des Kieler Leibniz-Instituts für die Pädagogik der
Naturwissenschaften und Mathematik (IPN), an der sich deutschlandweit
rund 500 Lehrerinnen und Lehrer beteiligten. Demnach halten zwei
Drittel der Pädagogen an so genannten Standardschulen die Situation
für verbesserungswürdig. Unter Standardschulen versteht das IPN
Schulen, die nach Lehrplan unterrichten. Nur an Schulen, die von sich
aus einen Themenschwerpunkt Energie setzen, werden die Angebote
mehrheitlich als ausreichend eingeschätzt. Gut 80 solcher
"Energie-Schulen" hat das IPN identifiziert. Sie liegen vor allem in
Nordrhein-Westfalen und Berlin.

Dürftige Lehrpläne, mangelnde Weiterbildung

"Zwischen den Vorstellungen der Lehrerinnen und Lehrer und dem
Status quo an den meisten Schulen liegen Welten", resümiert der
Direktor am IPN, Professor Dr. Manfred Euler. So wünschten sich
beispielsweise viele der Befragten einen fächerübergreifenden
Unterricht, der die naturwissenschaftlich-technischen Grundlagen mit
ökonomischen, ökologischen und gesellschaftspolitischen Aspekten von
Energie verzahnt. Um dies zu erreichen, müssten unter anderem die
Lehrpläne optimiert werden.

Die Lehrkräftebefragung ist Teil einer Studie zur Energiebildung,
die das IPN im Auftrag der RWE Stiftung erstellt. Dr. Stephan
Muschick, Geschäftsführer der RWE-Stiftung, sieht darin ein Thema mit
gesamtgesellschaftlicher Bedeutung. "Deutschland hat mit der
Energiewende ein Projekt beschlossen, für das wir über alle sozialen
Schichten und politischen Anschauungen hinweg einen Konsens
brauchen", so Muschick. "Inwieweit die Bürgerinnen und Bürger
beispielsweise neue Stromtrassen, Kraftwerke und Speichertechnologien




unterstützen, hängt auch von ihrem Wissen rund um Energie ab."

Große Unterschiede zwischen Bundesländern

Wo gehandelt werden muss, zeigt unter anderem die Betrachtung der
Schulstufen. Zwei Drittel der Lehrkräfte beklagen etwa, dass das
Thema Energie in der Grundstufe unterrepräsentiert sei und dem
komplexen Thema deshalb später die Basis fehle. Außerdem verlangen
die Lehrkräfte mehr Kontinuität über die Schulstufen hinweg. Das
vermittelte Wissen baue zu wenig aufeinander auf. Als besonders
problematisch sehen acht von zehn Befragten den Ãœbergang von der
Grundschule in die Klassenstufe 5 bis 6.

Zu den wesentlichen Ergebnissen der Umfrage zählt, dass
Energiebildung in den Bundesländern sehr unterschiedlich ausgeprägt
ist. Lehrkräfte in Sachsen, Baden-Württemberg, Niedersachsen und
Hessen sind tendenziell am ehesten der Meinung, dass der Unterricht
ausreicht. Außer in Sachsen beklagen die Befragten allerdings
überall, dass nicht genügend Mittel zur Verfügung stehen, um die
Schüler beispielsweise in Fragen der Erzeugung und effizienten
Nutzung von Energie fit fürs Leben zu machen. Außerdem offenbart die
Umfrage Parallelen zur PISA-Studie. In Bayern und Sachsen, die im
PISA-Test gut bei den naturwissenschaftlichen Grundlagen abschneiden,
sind die Lehrkräfte deutlich zufriedener mit dem Grundlagenunterricht
zur Energie als in Nordrhein-Westfalen und Berlin.

Nächster Schritt: Schülertest

"Diese Ergebnisse sagen aber noch nichts darüber aus, wie
energiegebildet junge Menschen in Deutschland die Schule verlassen",
stellt Euler fest. Aufschlüsse darüber werde ein Test geben, in dem
das IPN das tatsächliche Energiewissen von 15-Jährigen in ganz
Deutschland erfasst. Zum Abschluss der Studie werden Euler und seine
Mitarbeiter Bildungsmaßnahmen für alle Altersstufen entwickeln und
vorschlagen. "Als Vorbilder könnten sich die Konzepte der
Energieschulen erweisen", sagt Euler.



Pressekontakt:
Peter Hoscheidt
RWE AG
Pressesprecher
T +49 201 12-15583


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Datum: 04.07.2012 - 13:55 Uhr
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